katanga-moonchildDie deutschen Goth-Rocker von KATANGA haben mit ihrem neusten Output "Moonchild" ein wenig Futter für all die Freunde der düsteren Klänge getätigt. Nachdem man in der Vergangenheit auf Gigs in Polen und Schweden, sowie auf heimischen Grund überzeugen konnte und sich die Bühne mit Größen wie UMBRA ET IMAGO geteilt hat, wäre eine Veröffentlichung, die Staub aufwirbeln kann, die konsequente Weiterführung des Schaffens der nun schon 17 Jahre werkelnden Band. Kucken wir uns mal an, was dabei so rumkommt,


KATANGA setzen nach dem  aus Stöhnen, Peitschenhieben und Klavieruntermalung bestehenden "Marquis de Sade" direkt ihre Trademarks, die sich in im mittleren Tempo angesiedelten und tanzbar gehaltenen Riffs manifestieren, die durch die prägnante Stimme des Frontmannes und die eingesetzten Synthesizer eine gute Menge Pathos versprühen können.
"Gottlos" kommt wie schon gesagt tanfzflächentauglich um die Ecke und geht auch textlich gesehen in die düstere Ecke. Die eingestreuten weiblichen Vocals wirken leider etwas deplatziert und tragen zur Musik selbst wenig bei; sie wirken eher wie eingestreute Gefälligkeiten der Sängerin gegenüber.
Das rifftechnisch gesehen RAMMSTEIN-eske "Mörder der Erinnerung" geht wieder in die selbe Schiene, baut im Chorus jedoch stark auf, da hier die Frauenstimme besser zur Geltung kommt und abseits des relativ monotonen - jedoch passenden - männlichen Parts ein wenig Würze in die Suppe bringt. Schleierhaft ist mir allerdings, wieso der Gesang der Frontfrau anscheinend vom Produzenten mit wenig Liebe eingeschnitten wurde - ein bisschen mehr Druck - von der Abmischung her - hätten hier definitiv niemandem geschadet.
Nach dem relativ überflüssigen "When Darkness Falls" folgt auch schon direkt der stärkste Track des Albums - "Moonchild". Hier wird ordentlich gerockt, gegroovt und gut Atmosphäre versprüht. Einziger Kritikpunkt hier (sowie auf dem ganzen Rest der Platte) ist die Produktion der weiblichen Vocals und der Synthies, die neben dem prägnanten ORgan des Frontmannes sehr verblassen und wenig in die ansonsten druckvolle Produktion der Songs passen wollen.

 

Songs wie der Floorfiller "Lemuria", die Semiballade "I'm Gonna Die For You" oder der Stampfer "Metropolis" runden das Gesamtwerk ab, und lassen insgesamt einen relativ zwiespältigen Hörer vorm heimischen CD-Player zurück. Das solide bis gute Songwriting stehen einer flauen Produktion gegenüber, wobei ich für mich feststellen muss, dass die flachen Sounds, die da teilweise aus den Boxen scheppern einfach nicht ins Bild passen möchten und den Hörspaß wirklich trüben. Würde ich Produktion und Musik getrennt bewerten, wären diese wohl an unterschiedlichen Enden der Skala angesiedelt; so jedoch muss man einiges an Raum nach oben lassen um der Hörerfahrung dieser Scheibe wirklich gerecht zu werden.
Hardcore-Fans des Genres können zugreifen, ansonsten gibt's besser produzierte Alben mit gleichwertiger Musik. (Reini)

 
Bewertung: 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 73:03 min
Label: Massacre Records
Veröffentlichungstermin: 28.01.2011

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