Svartsyn_WrathUponTheEarthAls eine der wichtigeren orthodoxen Kult Bands aus Schweden konnte sich SVARTSYN schon Mitte der Neunziger einen nicht zu verachtenden Namen machen. Seit Gründung 1993 wurden bis heute fünf Alben veröffentlicht, die fast alle an schwarzmetallischer Qualität und kompromissloser Gehässigkeit keine Wünsche offen ließen.
Da freut es natürlich des Black Metallers Herz, dass SVARTSYN ein neues Full-Length-Album veröffentlicht. „Wrath Upon The Earth“ ist der Name dieses Werkes, welches von Sänger und Universalmusikant „Ornias“ ganz alleine eingespielt wurde.

 

Der Stil von SVARTSYN ist durch und durch an den konventionellen, alten schwedischen Black Metal angelehnt. Innovation sucht man vergebens, ebenso wie qualitative Höhenflüge. Von dem her dürfte klar sein, dass „Wrath Upon Earth“ sicherlich kein Pionierwerk in der skandinavischen Musiklandschaft darstellt.
Dennoch dürfte diese Scheibe ihre Abnehmer finden, denn die gebotene Kost ist immerhin durchweg solide gestaltet worden.

Mit einem künstlich wirkenden, langweiligen Intro legt „Wrath Upon The Earth“ los. Mit den darauf folgenden rohen Riffs, die auf ein interessantes, schnelles Drumming treffen, wird versucht, den Hörer zu fesseln. Durch eine endlose Monotonie wirkt die Suppe aus finsteren Klängen jedoch ziemlich bald recht unspektakulär.
Von Zeit zu Zeit werden Riffs ausgetauscht oder kleinere Läufe In die Tracks integriert, wodurch man SVARTSYN seine 18 Jahre lange Erfahrung anhört. Gänsehautmomente oder richtig spannende Elemente gibt es jedoch kaum.
Diesen Umstand vermag auch das Keyboard nicht zu ändern, denn dieses ist fast durchweg verzichtbar. Überwiegend begleitet es die Gitarrenspuren, glänz jedoch auch ab und an, wenn auf „Wrath Upon The Earth“ die klaren EMPEROR-Einflüsse durchdringen.
Der Rhythmus versucht, vielseitig zu sein, verläuft sich aber in sich ständig wiederholenden Kunstgriffen und Variationen. Dadurch springt die versuchte Vielseitigkeit leider in diffuses Gedresche über.
Zumindest sitzt der Doublebass, was einen durchgehend gehaltenen Takt gewährleistet.
Wirklich gut gelungen ist der Gesang. Es wird ein tiefes, ordentliches Grölen geboten, welches sich röchelnd und keifend einen Weg durch die Songs bahnt. Durch bewussten Verzicht auf übermäßige Modulation, dafür reger Anwendung rhythmischer Betonungen und beschwörerischer Verse erzielt SVARTSYN eine respektable hypnotische Wirkung.
Um mehrere Hördurchgänge kommt man nicht herum, um „Wrath Upon Earth“ wirklich genießen zu können. Es fehlt etwas an Geradlinigkeit, die trotz mangelnder Progressivität keinen Einzug auf diesem Werk erhält.

Wie auch das letzte Album von ONDSKAPT trifft das aktuelle, qualitativ in etwa vergleichbare, Release von SVARTSYN nur annähernd das, was man guten, klassischen Black Metal nennt. Bleibt nur zu hoffen, dass diese Kombos nicht stellvertretend für Schwedens gesamten Black Metal stehen, für den es sonst wirklich düster aussieht.

Wer rohen Schwarzmetall mag, der sich irgendwo in der Grauzone zwischen den symphonischen Passagen von ODEM ARCARUM, EMPEROR aufhält, der möge gerne zugreifen. Ein Pflichtrelease ist „Wrath Upon The Earth“ jedoch auf keinen Fall. (Jannick)


Bewertung: 6,5 / 10

Anzahl der Tracks: 8
Spielzeit: 36:07
Label: Agonia Records
Veröffentlichungstermin: 24.01.2011
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