Crowbar - Sever The Wicked Hand

Crowbar2011Eine harte und zugleich ehrenhafte Aufgabe steht mir als beinharter CROWBAR-Fan bevor, ihr erstes Werk nach schlappen sechs Jahren zu beurteilen. Die Ansprüche sind von jeher sehr hoch angesetzt bei dieser wegweisenden Band, und die Spannung steigt, ob sich das lange Warten auch gelohnt hat. Viele, viele Durchläufe später kann ich ruhigen Gewissens meinen Senf zur Tastatur bringen.
„Sever The Wicked Hand" ist vorweg schon mal nicht das beste CROWBAR-Album, aber beileibe auch nicht das schlechteste. Anfangs war ich sogar etwas enttäuscht, da bestimmt nicht nur für mich dieses Album sehr wichtig ist.

Der Einstieg ist erfreulich gut, es geht teils recht flott zu für eine Sludge-Kapelle, und schon beim dritten Song „Liquid Sky And Cold Black Earth" geht mir nicht nur das doomige Herz auf. Der längste Song des Albums ist gleichzeitig auch der beste, das ist CROWBAR wie im Lehrbuch. Ganz unbekannt ist der Song nicht, er wurde schon, teils ohne Text, live vorgestellt, und bekannt geht es auch weiter mit den beiden Stream-Teasern „Let Me Mourn" und „The Cemetary Angels", zudem auch der aktuelle Videoclip gedreht wurde. Man kann fast von einem Konzeptalbum sprechen, dreht sich doch alles inklusive Albumtitel um Abhängigkeit und das Ablegen von Lastern und Unvernunft, was direkt mit Kirks Entscheidung einhergeht, sein Leben ab sofort alkohol- und drogenfrei zu genießen.

Bei „As I Become One" gibt es zu einem Akustikpart in der Mitte eine traurige zweistimmige Gitarren-„Mellow-die", die einem Freuden- oder auch Schmerzenstränen in die Augen treiben. Mein neuer Klingelton! Elitär!
Der „Bergsong" ist mal wieder ein halbinstrumenteller Ausreißer, der auch nur zum Skippen animiert, aber schon seit ein paar Alben in Mode gekommen ist.

Weiter geht's mit durchwachsenen Lückenfüllern, die eher auf die letzte KINGDOM OF SORROW gepasst hätten. Bestimmt nicht schlecht, aber von CROWBAR ist man einfach Besseres gewöhnt. Das traurige (Liebes-) Lied „Echo An Eternity" stimmt nachdenklich und erinnert stark an die deutschen UNDERTOW, die allerdings eher von CROWBAR beeinflusst wurden als umgekehrt. Nach einem allzu starken weiteren KINGDOM OF SORROW-Ausflug gibt es schließlich das Ende des Albums mit „Symbiosis", einem versöhnenden Schlusslicht, das dann doch ein positives Resümee erlaubt, auch wenn ich von CROWBAR schon wesentlich besser beziehungsweise unverschämter rausgeschmissen wurde.

Alles in allem bin ich froh, das Album frühzeitig erhalten zu haben, um nach mehreren Durchläufen meine anfängliche Skepsis und Enttäuschung immer weiter abschütteln zu können und die Bewertung um einen Notenpunkt nach oben schiebt.. Auf jeden Fall ist „Sever The Wicked Hand" wesentlich besser als sein Vorgänger, und die zwölf neuen Songs mit dem unglaublich fetten Sound, gerade von den Gitarren her, macht dieses Album gottlob doch noch bzw. schon zu einem Highlight dieses jungen Jahres. Jetzt juckt es auch kräftig für weitere Live-Präsenz. Tune low, play slow! (Jochen)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 51:51 min
Label: Century Media
Veröffentlichungstermin: 11.02.2011

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