Das hier vorliegend Album ist das Erstlingswerk der schweizer Post-Metalcorer ABRAHAM. Seit 2007 gibt es diese Zusammenkunft talentierter Musiker, zu denen sich unter anderem auch der Gitarrist von KRUGER zählt.
Demnach handelt es sich nicht um unerfahrenen Musiker, die sich hier an einer außergewöhnlich schwergewichtigen Musik versuchen.
„An Eye On The Universe“ ist der Name dieses „Debüts“, auf dem deutlich gezeigt wird, wie sich Musik anzuhören hat, die an Innovation, Heavyness und Komplexität kaum zu überbieten ist.

ABRAHAM verwischen die Grenzen zwischen diversen Metal Subgenres und lassen deftige Rock-Elemente in ihr Werk einfließen. Death Metal wird mit Metalcore so vermischt, dass die Post Rock- und Doom Metal-Elemente hervorragend integriert werden.
Eine stellenweise brachiale Gewalt der doomigen Eintönigkeit wirkt dabei wie eine Walze, die die Hörerschaft unter ihrem Gewicht förmlich zerquetscht. Dem im Gegensatz stehen die eindrucksvollen, jedoch äußerst intensiven Post Rock Elemente, welche ab und an in akustisch höhere Sphären abdriften. Daraus resultiert eine Gegenläufigkeit der Grundelemente, welche die Musik von ABRAHAM dominieren. „An Eye On The Universe“ ist also eine durchaus spannungsgeladene Angelegenheit geworden.

Die Struktur des Albums ist relativ konventionell gehalten. Der Opener leitet die Platte mit einem absoluten Kracher ein, der weder an Schwere, noch an treibenden Riffs irgendwelche Vergleiche zu scheuen braucht. Auch der Gesang zeugt hier von einem Klangvolumen, das man nicht alle Tage hört. Tiefes, vollmundiges Growlen und eine Mischung aus schleppendem Doom Metal, der mit interessanten Verzweigungen Seitens der Gitarristen sehr experimentell wirkt, bestimmen die Richtung von ABRAHAM.
Die dem Opener unmittelbar folgenden Tracks können diesem leider nicht das Wasser reichen. Es kommen immer weitere Elemente hinzu, welche die Musik abwechslungsreicher gestalten. Zu hören sind im Laufe der CD klarer und schreiender Gesang im Duett mit dem Growler, dann hier etwas mehr Metalcore, da ein paar avantgardistische Einschübe und noch ein paar Schmankerl mehr, jedoch leider nichts Weltbewegendes.     
Erst der letzte Track gibt wieder richtig Stoff. Mit surreal anmutenden, glasklaren Post Rock Läufen, bedrückenden Klängen sowie einigen Variationen des Gesanges bedient das Ende dieses Albums das andere Extrem. Diesmal ist es keine bedrückende Schwere, sondern eine melancholische Leichtigkeit, die dem Hörer imponiert.

ABRAHAM machen Musik, die gut durchstrukturiert, gut durchkomponiert und dadurch vor allem gut anzuhören ist. Für Fans von CULT OF LUNA, ISIS und REFLECTOR ist das gefundenes Fressen (was als definitive Kaufempfehlung zu verstehen ist). Auch wer sich allgemein von Musik mit bedrückender Schwere angezogen fühlt darf gerne zugreifen.
„An Eye Of The Universe“ ist ein Album, das durch einige starke Tracks glänzt. Dem stehen jedoch ebenso viele, relativ belanglose Tracks entgegen, die den Gesamteindruck dann doch etwas trüben. Dennoch ist dieses Release hörbar überdurchschnittlich. (Jannick)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 44:21
Label: Pelagic Records
Veröffentlichungstermin: 31.01.2011