Blaspheme - Briser Le Silence

Blaspheme - Briser Le SilenceNach 25 Jahren veröffentlichen die Franzosen ihr mittlerweile 3-tes Album. Wenn man da an andere Bands denkt, die in dieser Zeit doch die ein oder andere Scheibe mehr herausgebracht haben, eher ein magerer Output, aber Qualität geht ja bekanntlich vor Quantität. Gespielt wird, wie das Cover mit Engel schon erahnen lässt, Melodic Metal, allerdings mit deutlich groovigem Einschlag. Die Frage, die sich einem hierbei zwangsläufig stellt ist, ob die Jungs von BLASPHEME nach einem Vierteljahrhundert etwas Brauchbares zustande bringen können.

An so einem Comeback sind schon ganz andere vorher gescheitert. Aber gut, lassen wir die Vorgeschichte einfach mal Vorgeschichte sein und gehen möglichst unvoreingenommen an die Sache heran:

Der Opener "The Crow" tönt frisch, kraftvoll und melodisch aus den Boxen, Sänger Marc Frey's Organ passt wie die Faust aufs Auge zum Sound, sowohl bei den schnellen als auch bei den ruhigeren Songs. Der Backroundgesang könnte jedoch etwas mehr Wumms vertragen. An der Instrumentalfront gibt es ebenfalls keinen echten Grund zur Beschwerde, alle Bandmitglieder verstehen ihre Sache, obwohl mir die Gitarren etwas zu unspektakulär daher kommen, passen aber insgesamt gut zum druckvollen und transparenten Sound des Albums. Vom typischen hymnischen Stampfer "Coer d'enfant" über schnellere Songs wie "Homme eternel" bis hin zur obligatorischen Ballade ist alles vertreten, was das Heavyherz höher schlagen lässt. Mit "Qui Suis je" ist sogar ein echter Hit gelungen. Der Rest kann dieses Niveau nicht immer halten, ein Totalausfall ist aber nicht zu verzeichnen.

Zudem besitzt "Briser le silence" in unseren Breitengraden aufgrund der Tatsache, dass ausschließlich in Französisch gesungen wird, natürlich einen Exotenbonus und ist damit mal eine echte Abwechslung zum typischen Englisch in der Metalszene. Auch Leute wie ich, die Französisch in der Schule gehasst haben, können hier das ein oder andere Ohr riskieren, obwohl ich kaum ein Wort von den Texten verstehe. Die Sprache fügt sich jedoch gut in das Gesamtbild mit ein. Mitunter erinnern mich BLASPHEME an ihre spanischen Nachbarn TIERRA SANTA, ohne allerdings deren Klasse zu erreichen.

Also, Comeback geglückt? Definitiv ja, alles in allem ein ordentliches und traditionelles 80er Jahre Heavyalbum, jedoch kein herausragendes. Dafür sind die Songs etwas zu unspektakulär und nicht zwingend genug, (zu) viele laufen unter der Kategorie "ganz nett", aber mehr nicht. Das ist leider das Problem, es bleibt zu wenig im Ohr hängen, mitunter sind die Songs zu wenig "auf den Punkt". Also insgesamt keine Must-Have Scheibe, aber ein durchaus gelungenes Album, welches man sich auch aufgrund des Exotenbonuses durchaus ins Regal stellen kann. (Carsten)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 53:27
Label: XIII Bis Records
Veröffentlichungstermin: 27.09.2010

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