Impaled Nazarene - Road To Octagon

ImpalednazareneRoadcoverAls eine der ältesten finnischen Black Metal Institutionen haben sich IMPALED NAZARENE schon längst einen außerordentlich vielseitigen Namen machen können. Neben diversen Konzertverboten in Deutschland, unzähligen Kontroversen sowie einem Todesfall hat diese Band seit ihrer Gründung 1990 schon ganze zehn Full-Length-Alben veröffentlicht.
Fans von IMPALED NAZARENE schätzen die Rohheit, die Schnelligkeit und vor allem die kompromisslose Härte. Leider hat die Vergangenheit bei vergleichbar extremen Bands gezeigt, dass aktuelle Alben weder das Feeling, noch die Härte älterer Alben widerspiegeln konnten.
Da freut es doch alteingesessene Black Metaller, dass diese Regel bei IMPALED NAZARENE nicht zutrifft. Statt avantgardistischen Grenzgängen, die an sich keiner hören möchte, gibt es auf dem aktuellen Release der Finnen, „Road To Octagon“, brutales Gedresche, das durchweg an bessere Zeiten erinnert.

Blastbeatfreaks, Doublebassjunkies und Knüppelfreunde werden auf dem nun elften Album der Finnen ihre helle Freude haben. Der Drummer sorgt wieder einmal dafür, dass auf „Road To Octagon“ keine Minute ohne Gedresche vergeht. Dazu kommt ein Gitarrenspiel, welches schwärzer nicht sein könnte. Ebenso schnell wie präzise spielt dieser seine finsteren Riffs, welche er häufig mit ausgedehnten, raffinierten Soli umrahmt, die von einer enormen Fingerfertigkeit zeugen. Dabei kombiniert er gekonnt die dominierenden Black Metal Elemente sowohl mit knackigen Thrash-Riffs, als auch mit ordentlichen Death Metal Läufen. Dadurch erzeugen Drummer und Gitarrist schon ein hervorragendes Fundament für ein richtiges Black Metal Brett.
Der Sänger verstärkt diese ohnehin zerstörerische Anmut mit einem Gekreische, welches besser nicht sind kann. Laut, kehlkopfverstümmelnd und sogar deutlich genug, dass man die Texte verstehen kann, schreit dieser dem Hörer seine Verse ins Ohr.  
„Road To Octagon“ bietet genau das, was den alten, extremen Black Metal ausgemacht hat, nur verfeinert mit den Methoden der Gegenwart. Produktionstechnisch spielen IMPALED NAZARENE nämlich auf diesem Album in der obersten Liga. Glasklar sind die Riffs, die Läufe und Soli des Gitarristen in Szene gesetzt, was sich nach einigen Minuten als eine wahre Freude für die Ohren herausstellt. Dazu kommt der knallige, wälzende Bass, der - auf den Drummer abgestimmt - ein nicht minder heftiges Spiel an den Tag legt.
„Road To Octagon“ besteht aus dreizehn Tracks, die zusammen eine äußerst ausgewogene Mischung aus absoluten Knüppelhymnen und Gitarrendominierten, ruhigeren Passagen, die dennoch nie in den Midtempobereich überschwappen, abgeben. Damit ist auch für eine nicht zu verachtende Dynamik in dieses Klangwerk gesorgt worden, die keine Langeweile aufkommen lässt. Mit einer Spielzeit von nicht einmal vierzig Minuten ist „Road To Octagon“ jedoch ein recht kurzes Vergnügen. Die meisten Tracks dauern kaum länger als zwei Minuten, was wirklich etwas wenig ist. Aber das dürfte Fans der schnellen „Black Metal Nummer“ nicht stören.

„Road To Octagon“ ist ein Musterwerk, was soliden, klassischen Black Metal anbelangt. Fans der alten MARDUK, MAYHEM, IMMORTAL, ENTHRONED und Co. mögen beherzt zugreifen, ebenso wie sich die alten Fans der Finnen eine große Freude mit dem Erwerb dieses Albums machen können. Gerade für eine Band, die es seit nun gut zwanzig Jahren gibt, hört sich der Sound von IMPALED NAZARENE ungewöhnlich frisch und energiereich an. Schade, dass es so etwas nicht öfters gibt. (Jannick)


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 38:57
Label: Osmose Productions
Veröffentlichungstermin: 19.11.2010

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