Draugnim - Horizons Low

Draufnim_HorizonsLowMit „Horizons Low“ veröffentlichen die drei Finnen von DRAUGNIM ihr erst zweites, ordentliches Full-Length-Album. Das ist relativ wenig, wenn man bedenkt, dass diese Band bereits seit 1999 existiert. Selbst unter der Berücksichtigung, dass DRAUGNIM drei Jahre zwischen 2004 und 2007 nicht aktiv waren, ist die Ausbeute der Diskographie doch sehr spärlich.
Die Kritiken des Debütalbums „Northwind's Ire“ (2008) haben jedoch gezeigt, dass für die Musik von DRAUGNIM derartige Wartezeiten durchaus gerechtfertigt sind. Mit einer äußerst ausgewogenen Mischung aus symphonischem Pagan- und Black Metal versteht es diese Kombo einfach, die Hörer in ihren Bann zu ziehen. In dieser Hinsicht macht auch  ihr Zweitlingswerk, „Horizons Low“, keinen Unterschied. Zu den bewährten, alten Qualitäten, kommt nun lediglich eine musikalisch höhere Reife mit ins Spiel, was dieses Album zu einem besonderen Leckerbissen macht.

Durch ein ausgewogenes, symphonisch gestaltetes Keyboardspiel wird die Musik von DRAUGNIM bereits melodisch sehr episch fundiert. Dieses dient als hervorragende Grundlage für das treibende Gitarrenspiel, welches sich mit lang gezogenen, ausführlichen Läufen äußerst geschmeidig durch die Klangkompositionen schlängelt. Fast schon hypnotisch wirkt das heroische Zusammenspiel von Keyboard mit Gitarre, was in den durchschnittlich siebenminütigen Tracks auch voll zur Geltung kommt.
Dadurch, dass DRAUGNIM eine Rhythmusgitarrenspur und eine Leadgitarrenspur haben, die durchweg nur das machen, was sie machen sollten, kann sich die Leadgitarre vollständig auf die fesselnden Melodien konzentrieren, die durch die Zweitgitarre verschönernd untermalt werden. Da Gitarren und Keyboard vom selben Bandmitglied, „Morior“, eingespielt wurden, kann man also definitiv davon ausgehen, dass dieser sehr gut mit sich selber harmoniert, was leider bei vielen Bands nicht immer der Fall ist.
Auch der Gesang konzentriert sich auf die Fesselnde Gemächlichkeit der Musik, womit er im perfekten Einklang mit der Instrumentensektion steht. Die verzweifelten Schreie und die melancholisch beschwörenden Verse, welche er von sich gibt, wirken sehr authentisch und ungekünstelt. Gerade durch die langsamen Gesamtrhythmen kommt das einfach nur hervorragend zur Geltung.  
Ein weiteres, durchgehendes Highlight bietet auf jeden Fall der Schlagzeuger. Dieser versteht es nämlich, trotz dauerhaften Doublebass-Teppichen, einen doomigen Takt anzugeben, der durch die betont langen Pausen zwischen den Snare-Beats seinen Reiz erhält.
Ein leider unvermeidlicher Mangel derartiger Musik ist jedoch, dass sie auf Dauer etwas langweilig wirkt, weil durch die sich ständig wiederholenden Läufe und Melodien eine Monotonie aufkommt, die einem nicht immer gefallen wird. Auch auf „Horizons Low“ trifft dies zu, denn die langen Lieder bauen fast alle auf jeweils einem Motiv auf, welches bis zum Schluss des Liedes beibehalten wird.

Dieses Album ist sehr zu empfehlen für Fans von FALKENBACH, AGALLOCH und MAKE A CHANGE… KILL YOURSELF. Die erfrischend wohlgefälligen Melodien und die gewaltige Kraft der Musik von DRAUGNIM überzeugen den Hörer einfach davon, dass diese Band ihre Musik sehr ernst nimmt und sehr viel Arbeit in sie investiert. „Horizons Low“ ist somit fast schon ein Musterwerk, was den symphonischen, schwarzmetallischen Pagan Metal anbelangt. (Jannick)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 7
Spielzeit: 50:09
Label: Spinefarm Records
Veröffentlichungstermin: 05.11.2010

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