The Graviators - The Graviators

The Graviators - The GraviatorsDas schöne Schweden ist nicht nur bezüglich seines Deathmetals in der ganzen weiten Metalwelt bekannt, sondern auch in Sachen Doom macht man den Herren und Damen des Nordens nichts vor. So ist es nicht verwunderlich, dass immer wieder neue Bands nachkommen. THE GRAVIATORS ist beispielsweise eine davon, welche nach ihrer Gründung vor etwa drei Jahren es nun endlich wagen ihr gleichnamiges Debüt zu veröffentlichen. Das hat somit doch ein ziemliches Weilchen gedauert und man kann nur hoffen, dass diese Zeit der Musik wirklich zu Gute kam. Doch das will ich euch keineswegs vorenthalten…

Wenn ich Doommetal aus Schweden höre, muss ich persönlich sogleich an KATATONIA und Konsorten denken und stelle mich auch auf etwa diesen Stil ein. Umso überraschter war ich schließlich als THE GRAVIATORS das erste Mal aus meinen Lautsprechern schallerte. Die schwedische Truppe schickt einen nämlich bereits mit dem ersten Riff in eine ordentliche Zeitreise. Es geht komplett zurück zu den Wurzeln in die 70er Jahre. Wahnsinn, gleich nach ein paar Sekunden fühlt man sich so enorm in die BLACK SABBATH Zeit zurückgeworfen. Schon haben wir auch den Haupteinfluss der Band auf den Punkt gebracht und man kann sich glaub ich bereits denken, was einen hier erwartet.

Schleppende Drums in Verbindung mit enormer Gitarrendominanz werden einem hier präsentiert. Die Schweden schaffen es auch das ganze sehr gut in Szene zu setzen. Als die Platte das erste Mal bei mir durchlief war ich erstaunt als alles bereits vorbei war. Im Nachhinein stellte ich dann erst fest, dass der Silberling eine amtliche Spielzeit von rund 61 Minuten hat. Diese Zeit verging wie im Flug ohne, dass sich Langeweile bei mir breit machen konnte. Erstklassige Riffs und schöne, zahlreich vorhandene Soli wussten das problemlos zu verhindern. Den größten Zuckerguss macht meiner Meinung nach aber Frontmann Niklas Sjöberg aus. Diese Stimme passt einfach dermaßen perfekt zu der Musik von THE GRAVIATORS. In gewissem Maße mag sie wohl auch ein bisschen an Ozzy erinnern.

Doch auch wenn dieses Album mir schon so einige schöne Stunden beschert hat und im Gesamten betrachtet auch wirklich ein sau starkes Werk der Jungs ist, so ist es aber kein perfektes Album. Selbst die Tatsache, dass die Zeit beim Hören der Platte wie im Flug vergeht und irgendwie keine Langeweile aufkommen mag täuscht nicht darüber hinweg, dass Abwechslung nicht unbedingt ein Steckenpferd der Schweden ist. Die Songstrukturen sind alle immer sehr ähnlich und bieten wenig Variation und auch wenn die Stimme von Niklas perfekt für die Musik ist, so wird auch hier wenig Abwechslung geboten. Eigentlich erstaunt es mich, dass dies bei mir keine Langeweile auslöst, wo ich mich in meinen Reviews doch regelmäßig über solche Mängel auslasse. Aber irgendwie schaffen es THE GRAVIATOR trotz ähnlichem Prinzip mit ihren Riffs so zu glänzen, dass die Mängel eher in den Hintergrund rücken.
Selbstverständlich erfinden sie auch das musikalische Rad nicht neu. Schließlich passen die Jungs mit ihrer Musik in eine komplette Ära vor 40 Jahren. Daher sind auch die Einflüsse klar gegeben, die irgendwo zwischen BLACK SABBATH und PENTAGRAM liegen. Jedoch kann man nicht sagen, dass THE GRAVIATORS stumpfsinnig kopieren würden. Sie machen schon ihr eigenes Ding und lassen eine Zeit wieder komplett aufleben. Für Fans dieser Ära ganz sicherlich eine wahre Freude. (Sebastian)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 60:55 min
Label: Record Heaven
Veröffentlichungstermin: 24.09.2010

 

Kategorie: CD-Reviews