Lik - Kapitel III: Lekamen Illusionen Kallet (Re-Release)

lik_kapitel_IIIDas letzte Album der Re-Release-Reihe ist 2007, also vor gerade einmal drei Jahren, erstveröffentlicht worden. Bei der Erstveröffentlichung war irgendwie der Wurm drin, so kam weder die Songreihenfolge, noch die aufnahmetechnische Qualität auf der CD  den Wünschen der Band entgegen. Die nun vorliegende Wiederveröffentlichung hat diese Mängel nun korrigiert, womit wohl auch das Interesse alteingesessener Fans geweckt sein könnte.
„Lekamen Illusionen Kallet“ ist mit knapp 25 Minuten das kürzeste aller LIK-Alben. Und soviel vorweg: durch den fast völligen Verzicht auf experimentelle Ausschweifungen und typische Black Metal-Elemente ist dieses Album wohl das einzige in LIKs Diskographie, welches ich nicht als „richtig gut“ einstufen würde.

Diesmal dominiert nämlich nicht eine tiefschwarze, verruchte und bedrohliche Kompositionsgestaltung, sondern eher eine relativ konventionelle Songstrukturierung. Statt hypnotischen, psychedelischen Läufen kommen fast nur belanglose Riffs zum Einsatz, die in alter DARKTHRONE-Manier zwar schön treibend sind, aber keinerlei Ohrwurmpotential haben.
Auch der Bass hat sich nun dem absolut minimalistischem Pflichtprogramm verschrieben. Das ist besonders deshalb schade, weil auf den Vorgängeralben eben dieser Tieftöner für den besonderen Underground-Charakter gesorgt hat.
Verbessert hat sich aber das Drumming, welches nun wirklich eine ordentliche Abwechslung beinhaltet. Insbesondere die Tatsache, dass sich auch dieses Album wieder ausschließlich im Midtempo-Bereich aufhält, macht diesen Umstand sehr löblich.
Der ausschließlich tiefe, klare Gesang ist ebenso wesentlich besser gelungen als noch auf den Vorgängeralben. Wesentlich fester und zielgerichteter bahnt sich dieser einen geradlinigen Weg durch die Musik.
Leider fehlt „Lekamen Illusionen Kallet“ nicht nur das Feeling, das auf den Vorgängeralben so eindrucksvoll vertont wurde, sondern auch völlig das Innovative. LIK geht durchweg auf Nummer Sicher, was mir absolut nicht gefällt. Sowohl das Bedrückende als auch das Traurige und Niederschmetternde kommen auf diesem Release definitiv viel zu knapp. Lediglich das Melancholische ist nicht verloren gegangen, was in dem hervorragenden Gesang begründet liegt.

Insgesamt ist „Lekamen Illusionen Kallet“ ein nettes, kleines Album geworden, dass jedoch in keinster Weise an „Besvärtade Strofer“ herankommt.
Fans des klassischen alten Black Metals dürften sich das Geld sparen können, währen Fans von ISENGARD voll auf ihre Kosten kommen dürften.
Wer ganz allgemein auf Full-Length-Releases mit EP-Charackter steht, ist mit diesem Album ebenso sehr gut beraten.
Bleibt nur zu hoffen, dass sich LIK für seine vor kurzem geplante Reunion etwas zusammenreißt, und sich wieder etwas in Richtung seiner Wurzeln begibt. So großartige Band wie LIK gibt es nämlich nicht allzu viele, weshalb ein paar Alben nach alter Machart mehr durchaus gerne gesehen werden würden. Zumindest von mir.

Wer sich für ungewöhnlichen, dennoch guten Düster-Rock/Metal begeistern kann, sollte sich dringend eine der jeweils 1000 Re-Releases sichern. Gerade für Fans von LIFELOVER, SANCTA POENAS und den moderneren depressiven Sachen könnte es interessant sein, zu hören, wie sich einer der wichtigsten Vorgänger derartiger Bands anhört. (Jannick)


Bewertung: - / -

Anzahl der Songs: 4
Spielzeit: 24:27
Label: Frostscald Records
Veröffentlichungstermin: März 2010

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