Exciter - Death Machine

EXCITER_Death_MachineDas kanadische Speed - / Heavy Metal - Aushängeschild EXCITER hat mal wieder ein neues Album am Start. Nachdem auf der 2008er Scheibe "Thrash, Speed, Burn" bereits der sechste (!) Sänger debütierte, gibt es dieses Mal keinen Wechsel zu vermelden. Die schrille Sirene hört immer noch auf den Namen Kenny "Metal Mouth" Winter und schreit sich erneut die Seele aus dem nicht gerade schmalen Leib. Bekannt wurde die bereits 1978 gegründete Kapelle, von deren Original - Line - up nur noch Gitarrist John Ricci an Bord ist, Mitte der 80er Jahre, mit Alben wie "Heavy Metal Maniac", "Violence & Force" und "Long Live The Loud". Die vielen Besetzungswechsel machten der Formation zwar zu schaffen, doch klein bekommen hat sie nichts und so spielen sie auch heute noch ihre Mischung aus dreckigem Heavy Metal und pfeilschnellem Speed / Thrash - Geschrammel. Der klischeebelastete Name ihres neuen Outputs lautet "Death Machine"...und das Albumcover haut ebenfalls voll in die Blutsuppe...etwas mehr Feinarbeit hätte da vielleicht nicht geschadet. Doch der Inhalt ist das was zählt, also werfen wir die Todesmaschine an!

Der Opener ist zugleich der Titeltrack und gibt direkt auf die 12. Der Refrain, der einfach aus den zwei Wörtern "Death" und "Machine" besteht, wird gefühlte 100 mal wiederholt. Der lange Scream am Ende kommt allerdings echt geil. "Demented Prisoners" gefällt ziemlich gut, weil es mit einem mächtigen Grundriff beginnt und nicht immer in Hochgeschwindigkeitsgefilden wildert. Und die Schreie von Kenny Winter sind brutal! "Dungeon Disciples" ist langweilig bis nervig, denn was beim ersten Song noch ganz gut kommt, fängt beim zweiten schon an sich abzunutzen...ein totgenudelter Chorus muss nicht in jeden Song!
Gnadenlos wird der Hörer ins "Hellfire" geschickt, welches durch seinen ebenfalls superleicht mitgröhlbaren Refrain direkt im Ohr hängen bleibt, wobei wenigstens das Riffing songdienlich ausfällt und die Nummer nur knapp über drei Minuten geht. Düster geht's in "Power And Domination" zu, einem schleppenden, fast schon doomigen und für EXCITER eher untypischen Stück. Aber auch hier profitiert das Teil nicht vom megasimplen Chorus. "Pray For Pain" und "Razor In Your Back" sind leider auch nicht weiter erwähnenswert, da sie mit dem gleichen Problem zu kämpfen haben. Erst "Skullbreaker" bildet einen Lichtschweif gegen Ende des Albums, denn dieser Song wirkt wie eine entfesselte Urgewalt! Irgendwie fieser und böser als der ganze Rest der Scheibe. Ein wenig an steinalte IRON MAIDEN erinnert das Intro von "Slaughtered In Vain", der Titel gefällt an sich auch ganz gut.

Unterm Strich muss man ganz klar sagen, dass da deutlich mehr drin gewesen wäre. Die Produktion ist nicht das Gelbe vom Ei und scheppert altbacken, verwaschen bzw. rumpelig aus den Boxen und die meisten Songs sind Mittelmaß. Wenige Ausreißer nach oben machen noch lange kein gutes Album. Den Kanadiern fehlt es anscheinend an Ideen, es hören sich fast alle Songs gleich an. Ein Introriff, dass meistens auch den Vers darstellt, ein Gitarrensolo und zwischendrin immer wieder der Refrain, der einfach unendlich oft wiederholt wird. Meist besteht dieser dann aus zwei oder drei Wörtern, die einfach gekeift oder gebellt werden. Doch auf Dauer nutzt sich dieses Schema einfach ab. Klar waren EXCITER noch nie progressiv oder hatten bis ins kleinste Detail ausgearbeitete Songarrangements, doch so runtergerotzte Stumpfsinnsattacken reißen einfach keinen mehr vom Hocker. Ganz das Gegenteil ist nämlich der Fall und man fühlt sich teilweise sogar genervt von dem neuen Material. Ich sag es echt nicht gerne, doch dem (Semi-) Legendenstatus ist so ein Album sicherlich nicht zuträglich, sondern schreckt den ein oder anderen potentiellen Neuentdecker eher ab, als Ihm Lust auf mehr zu machen. Also besser zu den Frühwerken der Band greifen! (Kevin)


Bewertung: 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 40:49 min.
Label: Massacre Records
Veröffentlichungstermin: 29.10.2010

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