Nelson - Lightning Strikes Twice

nelson_lightningstrikestwiceDass ich jemals noch einmal einen Ton dieser Band hören würde, hätte ich wirklich nicht für möglich gehalten. Die Truppe, die einen Eintrag im Guiness-Buch der Weltrekorde (einzige Familienband mit drei verschiedenen aufeinander folgenden Generationen) und mit „(Can't Live Without Her) Love And Affection" einen verdammten Hit hatten waren für mich das Musterbeispiel für One-Hit-Wonder im hart rockenden Sektor.
Auch wenn ihre Debüt-Scheibe „After the Rain" ziemlich gut war, stieß diese in der Szene jedoch nicht auf ungeteilte Gegenliebe. Jedoch ist es heutzutage ein unbestreitbarer Usus, immer weiter zu machen, was man ja an der Wiederbelebung unzähliger Combos in diesem unserem Lieblingsgenre gesehen werden kann. Die vielen Alben seit dem gingen komplett an meinem Radar vorbei, deswegen verwundert mich diese Veröffentlichung jetzt schon.

Der Name des neuen Werks lautet „Lightning Strikes Twice", was wohl die Hoffnung/Überzeugung erwecken soll, dass hierbei ähnlich erfolgreich agiert wurde, wie bereits vor zwanzig Jahren beim starken Erstling. Doch bereits der Opener „Call Me" kann nicht viel mehr al ein müdes Lächeln hervorbringen. Glücklicherweise hat man keinen Versuch unternommen, wie beispielsweise LITA FORD, einen trendverseuchten und mit peinlich vielen Beats untermauerten modernen Bastard zu kreieren.
Nein, man ist sich schon dem Melodicrock treu geblieben, allerdings ziemlich seicht und auch ohne großen Wiedererkennungswert. Nun gut, es wäre natürlich sehr naiv zu erwarten, dass die Truppe um die beiden Zwillingsbrüder Gunnar und Matthew auf einmal krachende Riffs im Fass zu bieten hat, aber vieles wirkt einfach austauschbar. Wenn die Combo in der Zwischenzeit aufgelöst gewesen wäre, dann könnte man es auf den langen Zeitraum zwischen aktiver und inaktiver Zeit zurückführen, aber so gibt es schlichtweg keine Ausreden.

Seltsamerweise ist mit „Ready, Willing And Able" ein Stück der etwas härteren Gangart hervorzuheben, segelt man doch eher und erfolgreicher in balladesken Gefilden. Auch „To Get Back To You", bei dem es dann wieder ruhiger zugeht, kann noch besonders erwähnt werden. Ansonsten gibt es nur noch zu sagen, dass das hier vorliegende Werk nicht schlecht ist, aber eher dem Durchschnitt angehört.

Schade ist ebenfalls, dass die Plattenfirma in ihrem Vorwort sehr wenig Worte über die neue Scheibe abliefert als vielmehr über den Erfolg der frühen 90er, obwohl die Gruppe doch dazwischen immer wieder Alben veröffentlicht hat. Denn die Platte wird sich bestimmt nicht dadurch besser verkaufen, nur weil man vor zwanzig Jahren ein Riesenhit hatte. (David)


Bewertung: 6 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 53:17 min
Label: Frontiers Records
Veröffentlichungstermin: 05.11.2010

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