Entrails - Tales From The Morgue

Entrails – Tales from the Morgue

Eingeleitet durch ein fieses Horror-Intro, bestehend aus Schreien und dramatischen Piano-Klängen, wird nach einer knappen Minuten direkt nach den ersten Musiktakten klar, was den geneigten Hörer hier erwartet: Old School Schweden Death, wie er authentischer, fetter und brutaler kaum sein kein! Herrlich knarzende Gitarren, stumpfes straight-forward-Geböller, Melodien und eine Stimme aus der Gruft lassen Elchtod-Herzen direkt höher schlagen!

Die Band aus Schweden wurde bereits 1991 gegründet, lag aber aufgrund von Lineup-Problemen fast zwei Dekaden auf Eis, so dass 2010 das lang ersehnte Debüt-Album endlich doch noch das Licht dieser Welt erblickte. Im Jahr 2008 weckte Gitarrist Jimmy die Band nämlich im Alleingang aus dem Dornröschenschlaf auf und nahm zwei äußerst amtliche Demos (namentlich „Human Decay“ und „Reborn“) in Eigenregie auf und warf diese dem Death Metal-Undergound vor, der diese herrlich nostalgische Musik wohlwollend aufnahm.
Eben diese Demo-Songs wurden nun mit weiteren Musikern und einer beeindruckend kräftigen Produktion aus dem Unisound-Studios neu interpretiert und spielen nun ganz vorne in der heutigen Old School-Schweden-Death-Liga mit!
Man ist bemüht um Abwechslungsreichtum und hat sowohl Midtempo-Mitsing-Parts („Voices“) als auch megabrutale Blastbeats („The Morgue“) in peto, dass einem wirklich schwindelig wird. Auch die Verbeugung vor Entombeds „Left Hand Path“ darf nicht fehlen und so findet sich im Song „Euthanasia“ ein Piano-Intro und eine Melodieführung wieder, die der des Originals von 1990 nicht unähnlich ist. Man kopiert aber nie stumpf, sondern weiß seine eigenen Akzente zu setzen und degradiert sich nie selbst zu einer Retro-Hommage-Band, was heutzutage nicht alltäglich ist.

Egal ob schöne Melodien, treibende Soli, alle-plattmachende Panzer-Riffs, Blastbeats, knarzige HM-2-Gitarren und fette Grooves: Das komplette Album ist der Inbegriff des schwedischen Death Metals und dürfte selbst alteingesessene Bands wie Dismember oder Grave alt aussehen lassen und zieht auch problemlos an Newcomern ala Evocation oder Fatalist vorbei.
Perfekt abgerundet wird das Ganze durch eine perfekte Produktion von Dan Swanö, der den Jungs den fettesten Mix seiner Karriere beschert haben dürfte. Egal ob megafette Breitwand-Gitarren, alles zermalmender Durmsound oder herrlich wummernde Bässe: Hieran werden sich fortan alle anderen Schweden-Death-Bands messen müssen!
Jeder der auch nur annähernd etwas mit schwedischen Death Metal anfangen kann und Alben von Entombed, Dismember, Grave, Fleshcrawl oder Evocation in seinem Regal hat, MUSS dieses Album besitzen!
Hätte dieses Götterwerk noch ein Dan Seagrave-Artwork oder Gast-Vocals von Dan Swanö gehabt, hätte ich die Höchstnote gezückt, so geht es knapp dran vorbei, in der Hoffnung, dass dieses kleine Manko beim nächsten Mal behoben wird. ;)  (Leimy)


Bewertung: 9,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 44:30 min
Label: FDA Rekotz
Veröffentlichungstermin: 2010

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