Lucifer Was - The Crown Of Creation

Lucifer Was - The Crown Of CreationLUCIFER WAS aus Oslo sind schon eine sehr merkwürdige Bande. Gegründet wurde die inzwischen acht Mann starke Band 1970, doch das Debütalbum „Underground And Beyond“ erblickte nicht in den Siebzigern und auch nicht in den Achtzigern, sondern erst 1997 das Licht der Welt, zu einem Zeitpunkt, an dem die meisten Bands schon längst wieder Geschichte sind. Danach ging's bei den Norwegern hingegen fast Schlag auf Schlag, so dass wir inzwischen bei vorliegendem „The Crown Of Creation“ bei Studioalbum Nummer fünf angelangt sind.

Und dieses ist etwas ganz besonderes, LUCIFER WAS probieren sich an einer konzeptionellen Rockoper, unterstützt durch das Krsistiansand Symphony Orchestra, und dieser Versuch gelingt auf ganzer Linie, das sei schon einmal verraten.  

Musikalisch ist man komplett in den Siebzigern stecken geblieben, leichtflüssiger symphonischer Prog Rock ist Trumpf auf „The Crown Of Creation“, der auf der einen Seite immer wieder sehr schöne Melodien hervorbringt, was dazu führt, dass man nicht so lange braucht, bis man das Album im großen und ganzen erfasst hat, auch wenn es unzählige Details zu entdecken gibt. Auf der anderen Seite zieht „The Crown Of Creation“ seine Faszination eben von der Verschmelzung der harten, wenn auch leider nicht ganz so harten, Rockmusik mit dem Orchester. Wäre „The Crown Of Creation“ in den Siebzigern rausgekommen, hätte man vielleicht ähnliches Aufsehen erregen können wie DEEP PURPLE mit ihrem „Concerto For Group And Orchestra“.

Insgesamt 15 Stücke sind auf „The Crown Of Creation“ enthalten, das hört sich viel an, da darunter aber auch einige sehr kurze Songs und Zwischenspiele mit Spielzeiten unter 2 Minuten zu finden sind, erweist sich das Album als sehr kurzweilige Angelegenheit. Auch wenn „The Crown Of Creation“ ein Konzeptalbum ist, das man eigentlich an einem Stück durchhören muss, lassen sich unter diesen 15 Nummern einige Glanzlichter ausmachen, die da wären „Unformed And Void“, „Rising Sun“, „Into The Blue“ (mit tollen Gastvocals einer Sängerin) sowie der Titelsong, der ganz geschickt und bestimmt nicht zufällig ganz in der Mitte steht.

Nicht ganz so geschickt ist es, dass sehr viele der Songs recht ruhig ausfallen und verstärkt auf die Atmosphäre und das Zusammenspiel mit dem kleinen Orchester setzen, das vor allem aus Streich- und Blasinstrumenten besteht. Darunter leidet etwas die Abwechslung und die Dynamik der Dreiviertelstunde. Dafür lässt der wohltuend warme Klang Erinnerungen wach werden an das beste Jahrzehnt der Musikgeschichte. (Maik)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 15
Spielzeit: 46:24 min
Label: Record Heaven/Transubstans Records
Veröffentlichungstermin: 24.09.2010

Kategorie: CD-Reviews