Gang - V

Gang - VGANG aus Frankreich spielen melodischen Thrash Metal und sind bereits seit 1990 aktiv. Mit „V“ präsentieren die Franzosen ihr simpel betiteltes fünftes Album, welches sich am 80er Thrash Metal orientiert. In einer Zeit, wo unzählige junge Bands auf der Thrash Metal Schiene der 80er herumreiten und selten originell klingen, klingt die Musik auf „V“ überraschenderweise nicht gekünstelt und begeistert mit simplem aber durchaus überzeugendem Thrash Metal, der an die späten melodischeren Werke der 80er erinnert.
Positiv fällt einem sofort der sehr authentische, nicht überproduzierte Sound auf, der zwar auch einige Schwachstellen besitzt (die Bassdrum klingt etwas zu künstlich), aber gerade im Gitarrenbereich typisches Endachtziger-Feeling verbreitet. Sänger Bill übertreibt es nicht mit seiner eher melodischen Stimme und nervt nicht mit unnötigem Geschrei oder zu hohem Gesang, sondern fügt sich passend zur melodischen Ausrichtung des Songwritings.

Die beiden Gitarristen Sylvain und Biggy glänzen mit typischen Genreriffs und melodischen Soli, die sich aber zum Glück in Grenzen halten und niemals aufdringlich sind. Auch die Variation des Tempos ist ein großes Plus im Sound von GANG, die eine gewisse Abwechslung bietet und auch Halbballaden wie „Kill Me“ gehören zum Old School Sound von GANG. Mit der typischen Hymne „Heavy Metal Fever“ zollen GANG auch dem Power Metal Tribut, die durch Bills hohen Gesang besonders heraussticht.

Natürlich findet man auf „V“ nichts neues, alles kommt einen beim Hören sofort bekannt vor, doch im Gegensatz zur Revival Thrash Metal Welle, merkt man bei GANG, dass hier nicht auf Teufel komm raus bei den alten Helden EXODUS, TESTAMENT, DARK ANGEL oder OVERKILL geklaut wird, sondern man darum bemüht ist, ein wenig eigenständig zu klingen.

GANG haben mit „V“ ein gutes melodisches Thrash Metal Album abgeliefert, das mit einer ansprechenden Produktion ausgestattet ist und nicht im Fahrwasser des Thrash Metal Revival fährt. Wer also mal wieder Lust auf etwas melodischeren Thrash Metal mit Heavy Metal Schlagseite anstatt auf die 20te DESTRUCTION oder SLAYER Kopie, hat, sollte mal ein Ohr riskieren, gerade weil auf „V“ ein schönes Endachtziger/Frühneunziger-Feeling eingefangen wird. Da mir nach hinten heraus ein wenig die Power fehlt, gibt es ein paar Abzüge in der B-Note eines ansonsten guten Thrash Metal Albums. (Jan)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 39:46 min
Label: Emanes Metal Records
Veröffentlichungstermin: 2010
Kategorie: CD-Reviews