Woe-QuietlyundramaticallyMeiner Ansicht nach gibt es viel zu viele Black Metal Bands aus den Staaten, die definitiv mehr auf dem Kasten haben, als ihre Popularität vermuten lässt. Von avantgardistischen Grenzgängern über depressivste Black Metal Musikkapellen bis hin zu extremsten Knüppelkombos ist für wirklich jeden Schwarzmetaller etwas dabei. Dabei verwundern mich immer wieder der hohe qualitative Anspruch und die enorme Authentizität vieler Bands. Immerhin sind die Staaten nicht unbedingt für die unkommerzielle Vermarktung von Künstlern aller Art bekannt.
WOE, eine etwas neuere Band aus Pennsylvania, ist eine dieser vielen unterschätzten Bands. Das 2007 als Ein-Mann-Band geplante Projekt hat sich bereits durch ein Full-Length-Album und mehrere kleinere Releases einen guten Namen als Undergroundgröße machen können.
Nicht umsonst wird das nunmehr zweite Album „Quietly, Undramatically“ durch das relativ große Label „Candlelight Records“ veröffentlicht.

Auf dem neuen Album wurde die ursprüngliche Bandkonzeption etwas abgeändert, denn für das Schlagzeug und den Bass wurden zwei weitere Musiker verpflichtet. Nach eigenen Angaben wurde die Musik dadurch etwas reifer.
Geboten wird eine Mischung aus monotonem Geknüppele, melodischen Zwischenspielen und melancholischen, ruhigeren Passagen. Eine verzerrte, kreischende Stimme sorgt dabei für die nötige Brutalität, wodurch ein optimaler Black Metal Genuss garantiert wird.

Eingängige Gitarrenriffs, die durch den treibenden Rhythmus des Schlagzeugers richtig fesselnd wirken, dominieren das Klangbild. Sehr gut wurde auch der Tieftöner eingesetzt, der unheimlich schnell und hämmernd deutlich herauszuhören ist. Zusammen mit der Wirkung des Gesanges, der irgendwie ein total abgedreht es Rhythmusgefühl an den Tag legt, resultiert daraus insgesamt ein äußerst wahnwitziges Musikerlebnis.
Besonders gut sind dabei die kurzen Abschweifungen in den Post-Rock gelungen, welche den avantgardistischen Aspekt von WOE zusätzlich unterstreichen.
Auch für Fans von ruhigerem Gesang im Black Metal ist gesorgt, denn an der einen oder anderen Stelle gibt es schöne, sanft gesungene Ohrwurmpassagen.

„Quietly, Undramatically“ ist ein gutes Album geworden, das durch eine etwas unsaubere Produktion richtiges Underground Feeling aufkommen lässt. WOE beherrschen den Proberaum-Sound einfach ziemlich gut, der insbesondere durch den teils rohen, teils melodischen Schwarzmetall sehr gut zur Geltung kommt.  
Fans von etablierten USBM-Bands wie LEVIATHAN oder NACHTMYSTIUM sollten definitiv in ihrem Plattenschrank Platz für WOE schaffen.
Wer nichts mit selbst gemachter Musik anfangen kann, oder Angst vor Black Metal jenseits der 08/15 Marke hat, sollte sich jedoch nicht weiter mit dieser Band befassen. (Jannick)


Bewertung: 7,5 /10

Anzahl der Songs:
Spielzeit: 43:14
Label: Candlelight Records
Veröffentlichungstermin:  01.11.2010
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