KRIEG-The_Isolationist_artworkEs gibt nicht viele USBM Bands, die man als definitive Kultbands bezeichnen würde. Dafür ist die Szene in den Staaten eigentlich nicht wirklich alt genug, zudem fehlt es vielen Kombos dort einfach an der musikalischen Qualität, die eine Kultband aufweisen sollte.
Eine der großen Ausnahmen ist da wohl die Band KRIEG. Schon seit 1995 mischt diese den USBM gehörig auf, wodurch sie auch den Ruf dieser Szene weltweit verbessern konnte.
2005 löste sich die Band jedoch auf, woraufhin zwei Jahre später eine Reunion erfolgte. Nun veröffentlichen sie nach vier Jahren des Wartens endlich wieder etwas Neues. Ihr sechstes Full-Length-Album „The Isolationist“ hat dadurch, dass die Vorgänger exzellente Klangwerke waren, die schwere Last der hohen Erwartung zu tragen.

 

Schon mit dem ersten Hördurchgang fällt vor allem die unglaubliche Abwechslung auf, die KRIEG an den Tag legt. Die Entwicklung von monoton und rohem zu sanftem, melodischen Black Metal konnte der aufmerksame Hörer bereits auf Vorgängeralben erahnen.
Besonders deutlich ist wieder einmal der vielseitige, nicht nur blastbeatorientierte Rhythmus, welcher der Gitarre ein optimales Fundament legt. Diese hat nämlich die schwierige Aufgabe, sowohl schräge, tiefschwarze Riffs, als auch melancholische Zwischenspiele wie aus einem Guss erklingen zu lassen. Auch melancholische, akustische Gitarrenriffs kommen ab und an zum Einsatz, welche es verstehen, den verzweifelten Charakter der Musik passend auszudrücken.
Der Gesang unterstützt dabei den Rhythmus, indem er sehr taktbetont agiert. Dieser ist, wie schon auf den Vorgängeralben, wieder einmal verzerrt.
Generell finde ich künstlich verzerrten Gesang im Black Metal nicht so gut, denn die Authentizität leidet dann doch sehr darunter. KRIEG jedoch hat ohnehin ein sehr „modernes“ Klangbild, zu dem der Gesang, genau so wie er ist, sehr gut passt.
Im Gegensatz zu den Vorgängeralben wird bei „The Isolationist“ verstärkt auf experimentelle Elemente Rücksicht genommen. Leichte Progressive Einschübe, die fast schon in den Post Rock überschwappen, sorgen für ein sehr spezielles Klangvergnügen.
Mit einer knappen Stunde Spielzeit und über zehn Tracks hat die Scheibe auch eine angenehme Spielzeit. Was mich jedoch etwas stört sind die vielen kürzeren Tracks. KRIEG macht nun mal keine Musik, die man in zwei oder drei Minuten perfektioniert hat. Dadurch werden leider auch die äußerst gelungenen „Balladen“ in ein etwas schlechteres Licht gerückt.

„The Isolationist“ bietet eine sehr angenehme Mischung aus ohrwurmartigen Melodien und treibenden, rohen Black Metal Riffs. Fortschrittlich, wie kaum eine andere Band zeigt KRIEG, dass die Wiedervereinigung einer Kult-Band auch erfolgreich verlaufen kann.
Für Fans von guten, innovativen Black Metal Projekten wie NACHTMYSTIUM oder BLUT AUS NORD, ist das neue Album von KRIEG in jeder Hinsicht sehr geeignet. Auch wem „normaler“ Black Metal nicht genug ist, sollte sich den Namen KRIEG auf jeden Fall merken. (Jannick)   


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 55:26
Label: Candlelight Records
Veröffentlichungstermin: 01.11.2010

 

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