BlackWitchery-InfernoSchon seit über 14 Jahren machen die Amerikaner von BLACK WITCHERY einen Black Metal, der heutzutage definitiv seines gleichen sucht. Sowohl extreme Härte, als auch rabenschwarze Finsternis vermögen sie durch ihre einzigartigen Fähigkeiten zu vertonen, wie man es sonst nur von ganz wenigen Ausnahmekombos aus dem finnischen Raum kennen dürfte.
Ihre aktuelle Veröffentlichung „Inferno Of Sacred Destruction“ macht da keinen Unterschied. Kaum rotiert die CD in der Anlage, schon scheint sich die Zeit um gut 15 Jahre zurückgedreht zu haben. Auch Songtitel wie „Crush The Messiah“, „Desecration Of The Holy Kingdom“ oder „The Angelholocaust“ versprechen ein nostalgisches Musikvergnügen.

Das charakteristischste an BLACK WITCHERY ist in jeder Hinsicht die sonderbare Produktion. Durch das dumpfe, unsaubere Klangbild wird der Musik nämlich genau der Charme verliehen, der sie so besonders macht. Der grölende Gesang scheint mit den primitiven Riffs zu verschmelzen, während der Bass dafür sorgt, dass es so richtig scheppert, wenn man die Boxen etwas aufdreht.
Der Drummer ist ein Fall für sich. Irgendwie ist das, was er spielt immer ähnlich, aber nie gleich. Er weiß, wie man einen durchgehenden Blastbeat ausgestalten muss, damit er nicht langweilig wird.

Wer „Inferno Of Sacred Destruction“ richtig genießen will sollte sich Kopfschmerztabletten bereitstellen, und die Anlage bis zum Anschlag aufdrehen. Derartig knalligen Black Metal, der so authentisch, brachial und finster ist, gibt es definitiv nicht an jeder Ecke, gerade jetzt, zu Zeiten sauberer Produktionen.
Leider erinnert die Musik sehr stark an den alten, skandinavischen Death Metal, wie ihn NECROPHOBIC oder ENTOMBED zu ihren Anfangszeiten gemacht haben. Dadurch ist die Musik nicht so finster, wie man es aus Vorgängeralben erwarten könnte. Das sehr schade, denn BLACK WITCHERY verlieren das, was sie einst so eigenständig gemacht hat.

Für Freunde des alten Black bzw. Death Metals, die Bands wie ARCHGOAT, TRUPPENSTURM oder VLAD TEPES lieben, und in den typischen Neunziger-Sound des schwedischen Death Metals vernarrt sind, ist dieses Album ein absoluter Pflichtkauf. Wer jedoch auf eine adäquate Produktion nicht verzichten möchte, kann den Namen BLACK WITCHERY gleich wieder vergessen. (Jannick)


Bewertung: 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit:  26:02
Label: Osmose Productions
Veröffentlichungstermin: 02.11.2010

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