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Allen/Lande - The ShowdownAls vor fünf Jahren „The Battle“ (2005) das erste Album, auf dem sich der SYMPHONY X Sänger Russell Allen und der damalige MASTERPLAN Sänger und Projektetausendsassa Jorn Lande duellierten, herauskam, war das so eine Art Naturereignis für die melodische Metalszene. Man hatte trotz der Hochkaräter am Gesang recht wenig erwartet, vor allem weil der Ideengeber und Songschreiber Magnus Karlsson bis dato kaum in Erscheinung getreten war, und wurde überrumpelt und erschlagen von einer Scheibe, der man getrost die Höchstnote geben kann. Zwei Jahre später folgte in Form von „The Revenge“ (2007) das Rückspiel, das nur unwesentlich schwächer ausfiel als das Debüt und man hoffte, dass es irgendwann eine Fortsetzung geben würde und siehe da inzwischen gibt es sie. Nach „The Battle“ und „The Revenge“ kommt nun „The Showdown“ in die heimische Anlage, dem Titel nach zu urteilen der Abschluss einer Trilogie!?

Und wie fast nicht anders zu erwarten, ist „The Showdown“ im Prinzip zu 110% die Fortsetzung der ersten beiden Teile des ALLEN/LANDE Konzepts. Der Schwede Magnus Karlsson hat wieder alle Songs geschrieben, natürlich 12 an der Zahl, der ehemalige „Blumenkönig“ Jaime Salazar spielte im Studio die Drums ein, Rodney Matthews war erneut für das Coverartwork verantwortlich und so weiter und so fort. Dass wir uns musikalisch nach wie vor irgendwo in der Mitte zwischen Melodic Metal, Melodic Rock und AOR befinden, ist an dieser Stelle nicht mehr als eine Randnotiz wert.
Das alles klingt langweilig und vorhersehbar und das ist es im aller ersten Moment auch. So etwas wie eine überwältigende Begeisterung will sich bei mir nach den ersten beiden Hörversuchen noch nicht einstellen, aber keine Sorge „The Showdown“ wird deutlich besser sein, als man jetzt meinen könnte.

Das Problem ist einfach, dass sich „The Showdown“ nur in Nuancen von „The Battle“ und „The Revenge“ unterscheidet und bei deren Klasse kann „The Showdown“ eigentlich nur den Kürzeren ziehen. Die wichtigste Nuance betrifft dabei die Qualität des Songwritings, denn bei aller Begeisterung für dieses Projekt, muss man eingestehen, dass es der Mann im Hintergrund Magnus Karlsson nicht mehr ganz so leicht schafft, Kracher am laufenden Meter zu basteln. Wirklich schlecht ist kein einziger der „The Showdown“ Songs, die erste Hälfte des Albums ist fast genauso erhaben wie das komplette Material des Vorgängers, aber zwei, mit bösem Willen auch drei, der zwölf Nummern fallen etwas unspektakulärer und weniger mitreißend aus als die Schlachthymnen der Vergangenheit.

Wirklich tragisch ist das nicht, da „The Showdown“ immer noch 90% der melodisch rockenden Konkurrenz in die Tasche steckt, und dass sich die beiden Protagonisten wieder packende Gesangsduelle liefern, ist so sicher wie das „Amen in der Kirche“. Für ein Album des Jahres Zertifikat ist das, was hier abgeliefert wird, aber ein bisschen zu wenig; das wage ich nach weit mehr als 10 Umläufen zu behaupten. (Maik)


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 61:52 min
Label: Frontiers Records
Veröffentlichungstermin: 05.11.2010

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