ROSSTHEBOSS_HailstormVor zwei Jahren versuchte Ross "The Boss" Friedman, den Olymp des Schwermetalls zu erklimmen und scharte mit Patrick Fuchs, Carsten Kettering und Matthias Mayer eine Truppe deutscher Mitmusiker um sich und veröffentlichte unter dem Namen ROSS THE BOSS das großspurig betitelte Album "New Metal Leader". Ganz zum Führer des Metal hat es dann doch nicht gereicht, doch das hindert ihn nicht daran, mit "Hailstorm" einen zweiten Longplayer rauszuhauen. Der ehemalige MANOWAR - Gitarrist setzt dabei größtenteils auf klassischen Heavy Metal ganz im Stil seiner alten Band, mit der er in den 80ern weltweite Erfolge feierte. Also auf ins Schlachtengetümmel!

Beim Intro wird man direkt an alte MANOWAR erinnert, denn die typischen Chöre, Bassgeschrammel und Fanfaren ertönen. "Kingdom Arise" geht ganz gut ins Ohr, wobei der Refrain relativ schnell nervig wird. Auffällig ist, dass auch bei "Dead Man´s Curve" der Song an sich stark ist, doch der Chorus aufgrund nervender Vocals qualitativ stark abfällt. Der Titeltrack hingegen gefällt durchweg: schneller Galopp gepaart mit einem mitgröhlbaren Refrain. Klasse Bangerfutter! Eher in Richtung Hard Rock tendiert "Burn Alive". Soweit geht der Song gut runter und auch die Tatsache, dass er eher soft ausfällt, schadet dem Song nicht, aber stellenweise klingt er einfach so verdammt kitschig, dass es kaum noch auszuhalten ist. "Crom" kommt mächtig stampfend daher und bietet eine gelungene Abwechslung zum sonst eher im gehobenen Tempo angesiedelten Songmaterial. Epischen Heavy Metal bekommt man bei "Behold The Kingdom" geboten, welches durch cooles Riffing und einen getragenen Refrain besticht.

Ein vor Pathos triefendes Instrumental mit dem bedeutungsschwangeren Namen "Great Gods Glorious" ist ebenfalls auf dem Album vertreten. Gefällt aber trotzdem ganz gut. "Shining Path" ist ein weiterer starker Song, der mit einem eingängigen Chorus gefällt und mit guter Gitarrenarbeit aufwartet. Leicht balladesk fällt "Among The Ruins" aus, was dem Song aber echt gut zu Gesicht steht. Auffällig ist auch hier wieder das tolle Zusammenspiel zwischen Ross´ knackigen Gitarrenlicks und Patrick Fuchs´ Stimme. Auch wenn Fuchs kein zweiter Eric Adams ist, macht er seine Aufgabe doch ziemlich gut. Seinen starken Abschluss findet die Scheibe mit "Empire´s Anthem", einem kraftvollen Stück mit einer Länge von über sechs Minuten.

"Hailstorm" ist etwas besonderes, denn im Vergleich zu einer Vielzahl anderer Alben beginnt es schwächer als es aufhört. Zum Ende hin werden die Songs besser, weil sie weniger schwülstig ausfallen. Es ist irgendwie schwer zu erklären, denn obwohl die ganze Scheibe pompös ausfällt, sind die ersten Songs schwächer, obwohl sie einem ähnlichen Strickmuster folgen wie die Späteren. Vielleicht stört sich manch einer an dem immer wiederkehrenden MANOWAR - Vergleich, doch da dieses spezielle Songwriting anscheinend in Ross Friedman zu stecken scheint, bleibt einem nichts anderes übrig. Mit den Klassikern seiner alten Weggefährten kann sich "Hailstorm" nicht messen, doch ein solides Heavy Metal Album ist es allemal geworden. Wer auf klassischen Stahl im Breitbildformat steht, kann ein Ohr riskieren. (Kevin)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 45:25 min.
Label: AFM Records
Veröffentlichungstermin: 29.10.2010

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