RHAPSODY OF FIRE - The Cold Embrace Of Fear Um RHAPSODY OF FIRE (ehem. RHAPSODY) war es in den letzten Jahren ziemlich ruhig geworden. Das lag nicht zuletzt an den Namensstreitigkeiten, aus denen dann der etwas künstlich wirkende Zusatz "OF FIRE" entstand. Nichtsdestotrotz ist die Italiensch-Deutsch-Französische Speedmetal-Kombo ihren Leisten treu geblieben: Bombast Metal, den man mit "Film Score" oder "Symphonic Epic Hollywood" Metal nicht besser umschreiben könnte. Seit dem "Symphony of Enchanted Lands II: The Dark Secret" Release befindet sich bekannterweise auch Hollywood-Legende Christopher Lee mit an Board, auf den die Band verstärkt als Erzähler zurückgreift. Aber genug gelabert: Nachdem im April diesen Jahres das Full-Length Album "The Frozen Tears of Angels" erschien, legen die Speedmetaller mit "The Cold Embrace of Fear" eine 35-minütige EP nach, die grob gesehen, aus einem einzigen Track besteht, der seinerseits in sieben Akte zerlegt wurde. Das dürfte für jeden eingefleischten RHAPSODY OF FIRE Fans ein wahrer Festschmaus sein!

Nach dem reinen Hörspiel-Intro "The Pass of Nair-Kaan" und dem sehr atmosphärisch gestalteten Intro "Dark Mystic Vision" geht's mit dem knapp 15-minütigen Main-Track "The Ancient Fires Of Har-Kuun" gleich richtig zur Sache. Ein bombastisch in Szene gesetztes Orchester und opernhafte Gesangseinlagen erzeugen einen fetten Spannungsbogen, der von Fabio Lione sanft mit einer einleitenden italienisch gehaltenen Ballade abgeholt wird. Nach gut drei Minuten ist dann aber erstmal Schluss mit Schnulze und die Axt-Fraktion darf sich austoben und die typischen Trademarks, die sie schon Ende der Neunziger auszeichneten, vertreten. Auch die deutsche Beteiligung in Form von Alex Holzwarth weiß mit seinem Keyboard und Spinett-ähnlichen Klängen seine Kollegen tatkräftig zu unterstützen. Das Ganze geht im Wechselspiel zwischen Orchester, Chor und Band weiter hin und her, ohne aber nur ansatzweise Langweile aufkommen zu lassen. Also keine Sorge: RHAPSODY OF FIRE schicken in dieser Viertelstunde ihre Hörer nicht ganz so auf eine vertrackte Reise wie Anno 2001 BLIND GUARDIAN mit "And Then There Was Silence".

Der vierte Akt "The Betrayal" ist dann wiederum ein reines Hörspiel, das hauptsächlich von Christopher Lees Stimme lebt. Wer seine Stimme kennt weiß, dass die einem einen schaurig schönen Schauer über den Rücken laufen lassen kann! "Neve Rosso Sangue" ist eine typische RHAPSODY OF FIRE Ballade, die von Fabio in italiensch eingesungen, dezent vom Orchester untermalt wird.

"Act VI - Erian's Lost Secrets" bildet so zu sagen den krönenden Abschluss der EP, der im wesentlichen von RHAPSODY OF FIRE gestaltet wird. Ich würde an der Stelle den Song als standesgemäß für die Italiener bezeichnen - die typischen Trademarks sind also wieder stark vertreten. Endgültig Schluss ist dann nach "The Angels' Dark Revelation". Hier dürfen Christoper Lee zusammen mit den Chören und dem Orchester die EP im Bombast versinken lassen.

Die ganz ganz große musikalische Offenbarung von RHAPSODY OF FIRE ist auf "The Cold Embrace of Fear" ausgeblieben, aber das war gewollt. Schließlich wollten die Mannen um Luca Turilli und Fabio Lione einen weiteren Maßstab in Sachen "Bombast meets Metal" setzen. Und das ist ihnen wahrlich wieder gelungen. Für Fans solch opulenter Werke sei die EP wärmstens empfohlen! (Holger)


Bewertung: 9 / 10

Anzahl der Songs: 7
Spielzeit: 35:47 min
Label: Nuclear Blast
Veröffentlichungstermin: 15.10.2010

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