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Nachdem THUNDER sich zur Jahrtausendwende mal eben für zwei Jährchen getrennt hatten, werfen sie brav in eben diesem zwei-Jahres-Rhythmus Alben auf den Markt - 2003 war's das viel beachtete "Shooting At The Sun" - und in diesem Jahr ist es ihr sage und schreibe siebtes Werk, passenderweise "The Magnificent Seventh" betitelt.
Prompt hat sich die erste Single-Auskopplung "I Love You More Than Rock'n'Roll" in die UK Top40 geschoben und so scheinen die fünf langsam ergrauenden Jungs, angeführt von Sänger Danny Bowes, wohl wieder ein ganz passables Werk zusammengeschustert zu haben.

Im Vergleich zum Vorgänger hat man nichts verlernt, im Gegenteil - der Opener "I Love You More Than Rock'n'Roll" könnte sowohl musikalisch als auch stimmlich ohne Weiteres von einem frühen WHITESNAKE-Album stammen und hat sich zu Recht in den Charts platziert - auch wenn das letzte Quentchen Drive sich nicht so recht zeigen will.
Den Ausflug in balladeske Gefilde scheint es diesmal bereits beim zweiten Track namens "The Gods Of Love" zu geben - Keyboarder Ben Matthews darf sich zu Beginn ausgiebig auslassen - aber dann legen THUNDER erst richtig los und rocken amtlich und sogar zügiger als beim Opener.
Qualitativ hochwertiges Songwriting zeigen die Fünf bei "Monkey See, Monkey Do" - zeitgemäßer und eigenständiger Melodic Rock mit hinreichend Feuer unterm Hintern, der trotz der sechsminütigen Spielzeit keine Längen aufweist.
"I'm Dreaming Again" nimmt dann deutlich Geschwindigkeit aus der Platte heraus und lebt hauptsächlich durch Bowes' charismatische Stimme - ansonsten lockt die teils mit Akustik-Gitarre eingespielte Nummer nicht viele hinterm Ofen hervor.
Wenn es wieder wie bei den nächsten Songs ("Amy's On The Run" und besonders "The Pride") rockiger wird, sind THUNDER eindeutig in ihrem Element - der Sound ist durchweg sehr bodenständiger Rock, der aber genug Power im Tank hat und zudem zeitgemäß ausfällt.
Langsam baut sich "Fade Into The Sun" auf, um sich dann extrem straight und eingängig als regelrechter "Midtempo-Stampfer" zu entpuppen.
"Together Or Apart" ist eine ruhige Nummer in bester Coverdale/WHITESNAKE-Manier, die zur Mitte hin mit hervorragender Gitarrenarbeit aufwarten kann, um dann wieder einem reinrassigen Rocktrack mit AC/DC-Groove Platz zu machen: "You Can't Keep A Good Man Down" gehört eindeutig zu den Gewinnern im durchaus gehobenen Niveau des Albums.
Mit "One Foot In The Grave" wird es dann recht blueslastig - fast klingt es wie auf diversen frühen Machwerken von ZZ TOP, bevor auch hier wieder ordentlich gerockt wird.
Zum letzten Track "One Fatal Kiss" hat sich Rocklegende Russ Ballard beim Songwriting die Ehre gegeben und THUNDER-Hauptsongwriter und Gitarrist Luke Morley unter die Arme gegriffen - sein Einfluss ist allerdings nicht so übermäßig, denn auch dieser Titel klingt so abwechslungsreich und eindeutig nach THUNDER, wie der Rest des Albums.

Hat der Vorgänger "Shooting At The Sun" noch ein wenig unter diversen zu ruhigen Passagen geschwächelt, haben THUNDER hier deutlich zugelegt und sich praktisch auf die "Quoten-Ballade" beschränkt und fahren ansonsten ein gutes Brett auf - und sind damit eindeutig die (Melodic) Hard Rock-Empfehlung!

Anspieltipps: "Monkey See, Monkey Do", "Fade Into The Sun", "You Can´t Keep A Good Man Down" (Naglagor)

Bewertung: 8,0 / 10



Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 53:42 min
Label: Frontiers Records
Veröffentlichungstermin: 21.02.2005
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