Del Rey - Immemorial

Del_Rey_-_ImmemorialEs gibt immer amüsant-tragische Geschichten im Rock-Biz - DEL REY aus Chicago liefern hierzu ein weiteres Kapitel: So wurde der Band im Vorfeld der Aufnahmen zu "Immemorial" ihr komplettes Equipment geklaut, der Band-Van ging gar zweimal auf illegale Weise verloren - jedoch hatte der Gott des Rock´n´Roll ein Einsehen mit dem bereits 1997 gegründeten Quintett und ließ zumindest den Van beide Male wieder auftauchen - das Equipment allerdings musste durch Benefiz-Shows und Spenden finanziert wieder zusammengekauft werden.
Ein Glück möchte ich nach ein paar Runden "Immemorial" meinen; dieser durchdachte Post-Rock weiß nämlich zu überzeugen! Alleine das Konzept, mit zwei Drummern aufzuspielen ist mir ansonsten nur von KYLESA bekannt - allerdings werden hier mehr Tribal-Einflüsse verbraten und dabei kann es nicht exotisch genug sein: Asiatische, sowie morgenländische Trommeln finden ihren Platz im Sound von DEL REY.

"Immemorial" beginnt somit auch vielversprechend: Der Opener "Return Of The Son Of The Fog Rider" bietet die Genre-typischen Spannungsbögen, laut-leise Dynamiken und eingängige Riffs - da vergehen elf Minuten wie im Flug! "E Pluribus Unicorn" bietet dagegen beschwörende (Keyboard-) Chöre und eine wahrhaft mystische Atmosphäre - ebenso ein Treffer! Umrahmt von den Interludes "Innumeracy" und "Ouisch" prangt der Herzstück der Scheibe: "Silent Weapons For Quiet Wars".
Leider ist dieser Track schon ein wenig zu langatmig geraten - auch das neun-minütige "These Children That Come At You With Knives" kann die anfängliche Qualität nicht ganz halten.

Hier wird mir zu sehr nach Schema F (ja, sogar im Post Rock-/Instrumental-Feld gibt es das!) gespielt; will heissen: Die Spannungsbögen und klimatischen Wendungen, die anfangs noch so gut funktionierten, ziehen sich entweder zu sehr oder reißen nicht mehr mit.
Dennoch: DEL REY können sich sehen lassen, Post Rocker werden den Jungs aus Chicago sicher etwas abgewinnen können! (Brix)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 7
Spielzeit: 45:24 min
Label: Golden Antenna Records
Veröffentlichungstermin: 01.10.2010


Kategorie: CD-Reviews