Da wie so oft die Redewendung "Nomen Est Omen" gilt, ist die stilistische Orientierung von NEW BORN HATE (ehemals als AGORAPHOBIA unterwegs) aus Heidelberg nur unschwer zu erraten: Moderne Core-Elemente, die sich mit Death- und Thrash vermengen, zwei Sänger, die sich zwischen Core-Gebell und Grunts abwechseln und kritische Texte, die die Missstände in dieser unseren Welt anprangern.
Liest sich im ersten Moment wie am Reissbrett konzipiert, stimmt. Daher wird es Zeit, dem Debüt "Obsessed" auf den Zahn zu fühlen!
Zumindest gehen NEW BORN HATE auf ihren Debüt das Konzept "old-schooliger" an, sofern man diesen Begriff überhaupt im Zusammenhang sehen mag - will heissen: Die Band platziert sich ungefähr in die Mitte der Neunziger, als z.B. HATE SQUAD und zuvor PRO-PAIN sich aufmachten, das Genre neu zu definieren, und noch keine Beat-, Break- oder welcheDownsauchimmer vorherrschten.

Dies mündet in guten Tracks wie "666" und "Sometimes", in denen auch schwedisches Riffing verbraten wird, dem flotten "The Downfall" und dem anfangs gedrosselten "K.D.A".
Die Einflüsse des Sextetts schimmern in nahezu jedem Track durch, was gleichzeitig aber auch das Hauptmanko der Heidelberger bedeutet: Mir ist "Obsessed" zu uneigenständig und mitunter zu langatmig geraten! Manche Songs ("Facing The Demon" und "The End Of Obsession" beispielsweise) werden mir ein wenig zu sehr in die Länge gezogen und es passiert musikalisch nicht allzuviel.
Das Gesangsdoppel an sich weiß zu gefallen, bietet aber im Großen und Ganzen nichts Weltbewegendes.

So kann ich NEW BORN HATE ein ordentliches, aber nicht herausragendes Debüt-Album bescheinigen - da ist sicherlich noch Luft nach oben. Wer auf o.g. Bands nach wie vor kann, macht mit "Obsessed" sicherlich nix verkehrt! (Brix)


Bewertung: 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 55:53 min
Label: STF Records
Veröffentlichungstermin: 13.08.2010