coldsnap_perfectionUi, ein Exot! Denn bekanntere kroatische Bands fallen mir auf Anhieb keine ein - COLD SNAP (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Hardcore-Band!), bestehend seit 2003, wollen den (Metal-)verwaisten  Balkan auch im internationalen Geschäft ein wenig mehr ins Gerede bringen.
Auftritte auf dem METAL CAMP und das von niemand anderem als Tue Madsen produzierte, hier vorliegende Zweitwerk "Perfection" sollen hierbei helfen.

Ein wenig ahnte ich durch den Bandnamen bereits im Vorfeld, was musikalisch auf mich zukommen würde - Metal modernster Prägung im Dunstfeld von SLIPKNOT, EKTOMORF und KORN hat nach wie vor seine Anhänger und Nachahmer - schauen wir uns doch mal an, inwiefern die Varazdiner sich von diesen Vorbildern lösen können!

Sagen wir es mal so: Diese Jungs wollen definitiv in einem Atemzug mit obigen Bands genannt werden! Alleine schon der für das Genre typische Sound macht dies nach 0,03 Sekunden klar - Schublade gefunden, soweit, so gut! Aber können die Songs den Genrefreund auch befriedigenden und interessanten Stoff bieten? Ein eindeutiges "Jein"!

Sicher ist, dass innerhalb dieser Schublade keine neuen Räder mehr erfunden werden können - es müssen aus den bestehenden stilistischen Vorgaben allenfalls energetische und mitreissende Songs gemacht werden können bzw. interessante Extra-Zutaten beigemengt werden, wie beispielsweise heimische Folklore.
Diese findet man zumindest im textlichen Bereich; die Halbballade "Epizoda Osjecaja" beispielsweise ist vollends, "Flutter Of Mother Earth" teilweise mit kroatischen Vocals. Letzterer Track wird auch noch mit Didgeridoo-Klängen untermalt; vielleicht eine Anspielung auf eine Verbundenheit zu Naturvölkern und mit einem textlichen Bezug.

Ansonsten reagieren hier und da elektronische Samples ("Snap", "Music Evolution"), die bekannte Laut-Leise-Dynamik ("Religion", "Going Nowhere") und groovige Riffs mit so manchem Ausbruch nach vorne - das knallt mitunter recht heftig ("You Failed", "Friend") und macht "Perfection" zum kurzweiligen Trip an den Balkan.
Ein Schmankerl hat sich das Quintett allerdings bis zum Schluss aufgehoben: Das Cover von MANU CHAO´s "Bongo Bong" wird neu-metallisch verwurstet und wird sicherlich seine Fans finden - eigentlich ganz lustig, aber mit der Zeit ein wenig nervig. Als Bonus-Track gibt´s dann noch einen älteren Track als Akustik-Version ("Bury The Hatchet").

Was bleibt unterm Strich? Für Fans dieser Richtung sicherlich eine der besseren Plagiate; das Ganze tritt fleissig Arsch und könnte mit einer geeigneten Support-Tour auch international einschlagen. Solide Kost mit Luft nach oben! (Brix)

 

Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 49:55 min
Label: MIG Music
Veröffentlichungstermin: 29.10.2010

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