Auch von daher hatte ich von „Perversion Ltd.“ eigentlich ein unnötiges Machwerk erwartet, denn in den meisten Fällen versuchen Bands mit Hilfe von dämlichen Pseudonymen (hier: Gen Morphine, JC Acid, Armada XTC), sinnlosen Provokationen (hier: billige Sexfantasien in „Rape And Take“, „Sexual Predator“, „Taste Of Twilight“) oder Verkleidungen (hier: das Outfit soll wohl futuristisch sein) nur darüber hinwegzutäuschen, dass sie musikalisch nur wenig auf der Pfanne haben. Aber bei nüchterner Betrachtung fällt „Perversion Ltd.“ dann doch nicht so übel aus.
Musikalisch ist das Ganze durchaus originell, die Riffs und die elektronischen Spielereien halten sich etwa die Waage, und die meisten der 10 kurzen Songs gehen auch gut ins Ohr. „7even Stitches“, das ruhigere „Between Broken Dreams“, „Dead World“ und das bereits erwähnte „Sexual Predator“ sind sogar richtig gut und präsentieren eine Band, der ich in ihrer Nische das Potential nicht absprechen kann. Dass „Perversion Ltd.“ nahe dran ist, überproduziert zu sein, liegt dabei auf der Hand. Wie in einem modernen Film, in dem jede Sekunde mindestens ein Schnitt erfolgen muss, um die Spannung oben zu halten. So ähnlich hat man sich „Perversion Ltd.“ vorzustellen, gut, dass die Band mit „Lotus“ eine Sängerin hat, die ihre Rolle perfekt spielt.
Eigentlich machen sich SIN7SINS das Leben mit dieser ganzen kindischen Provokation und dem übertriebenen Fokus auf die Optik selber schwer. Ob man diese Mischung aus MARILYN MANSON, RAMMSTEIN und EVANESCENCE (das kommt so halbwegs hin) gut finden kann, muss jeder selber wissen. (Maik)
Bewertung: 7 / 10
Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 38:15 min
Label: Massacre Records
Veröffentlichungstermin: 22.10.2010