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Fünf Personen aus Down-Under haben sich zu VOYAGER zusammen gefunden und ihr Debütalbum passenderweise "Element V" betitelt.
Die Band um Sänger Daniel Estrin beansprucht für sich, für alle Fans von schnellem Powermetal bis hin zu melodischem und experimentellen Rock interessant zu sein.
Auf jeden Fall haben sie es bereits geschafft, im Vorprogramm von Gitarrenlegende Steve Vai ein größeres Publikum sowie Teile der internationalen Presse zu überzeugen.

Die fünf Australier lassen es auf ihrem ersten Album mit dem Instrumental "Sic Transit Gloria Mundi" zu Beginn ausnehmend gemäßigt angehen und es ist nur vage zu erahnen, wohin die Stilrichtung des Albums gehen wird - spätestens zum ersten "richtigen" Track "To The Morning Light" wird dann aber klar, dass VOYAGER recht elektronisch angehaucht sind - aber durchaus harte Musik zum Besten geben - auch wenn Sänger Daniel durchweg etwas sehr seicht klingt. "To The Morning Light" könnte fast als männliche Ausgabe diverser NIGHTWISH-Titel durchgehen.
"Cosmic Armageddon Part 1" baut sich zunächst als synthetisch-streicherlastiges Instrumental auf, um dann vergleichbar mit aktuellen ROYAL HUNT aufzudrehen und zwischenzeitlich gar Black-Metal-lastige Vocals an den Tag zu legen.
Dass die Musiker ihre Instrumente beherrschen zeigt sich spätestens bei den Soli der jeweiligen Songs - insbesondere die doppelte Lead-Guitar von Emanuel Rudnicki und Mark De Vattima hat ihren Reiz.
Das kurze und ruhige Zwischenspiel "Towards Uncertainty" nimmt ein wenig Geschwindigkeit aus dem Album und leitet das zügige "The Eleventh Meridian" würdig ein. Beginnt der Track zunächst ein wenig steril, entpuppt er sich gerade im Mittelteil als äußerst gelungen und heavy, wenngleich der Gesang durchaus etwas kräftiger hätte ausfallen dürfen.
In eine ähnliche Richtung schlägt "This Bitter Land" - hier passt aber erfreulicherweise der aggressive Gesang perfekt zum Rest des Arrangements - insbesondere die beiden Herren an den Gitarren wissen zu überzeugen.
"The Ancient Labyrinth" scheint ein wenig von RHAPSODY und ähnlichen Symphonic-Kapellen entlehnt zu sein, bevor mit "Miseria" ein weiteres Zwischenspiel - diesmal in Form eines mittelalterlichen Chorgesangs - zum nächsten Titel überleitet. "Monument" gestaltet sich dann auch in der Tat recht monumental - etwas synthetisch eingeläutet wird hier Power Metal in Reinform geboten - lediglich der Gesang dürfte auch hier gerne etwas kraftvoller ausfallen. Der Titeltrack "The V Element" entpuppt sich danach als recht technoides, kurzes Instrumental ohne größeren dauerhaften Reiz.
Deutlich mehr Eindruck kann "Cosmic Armageddon Part 2" schinden - Power Metal aus dem Lehrbuch - hier passt einfach alles. Mehr Titel dieses Formats und VOYAGER wären umgehend in aller Munde.
"Kingdom Of Control" lässt sich ein wenig sehr mystisch an, bevor sich ein extrem experimenteller Song in maximal Midtempobereich entwickelt.
Ebenfalls recht elektronisch geraten ist dann "Time For Change", jedoch ist es den übrigen Musikern hier gelungen, ein wenig mehr ihrer Instrumente im finalen Mix unterzubringen, so dass sich eine recht ansprechende melodische Mischung ergeben hat - ebenfalls in Verbindung mit einem Mix aus klarem und Black-Metal-Gesang.
Zum Abschluss bieten VOYAGER noch das kurze akustische Instrumental "Echoes Of Old Terra" als ruhigen Ausklang des Albums.

"Element V" ist durchgängig ein angenehm zu hörendes Album - kleinere Schwachstellen inklusive. Warum VOYAGER der große neue Hype sein sollen, erschließt sich leider nicht wirklich - zu sehr klingt die Band nach einer Mixtur aus NIGHTWISH, ROYAL HUNT und ähnlichem - Reinhören ist gerne gestattet, aber wirklich Neues können Estrin, Rudnicki & Co. leider nicht bieten.

Anspieltipps: "This Bitter Land", "Monument", "Cosmic Armageddon Part 2" (Naglagor)

Bewertung: 7,0 / 10



Anzahl der Songs: 14
Spielzeit: 57:06 min
Label: DVS Records
Veröffentlichungstermin: 24.01.2005
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