Unlight - Sulphurblooded

Unlight - SulphurbloodedDie unheilige Knüppelkapelle aus dem beschaulichen Städtchen Freiburg im südlichen Baden-Württemberg gibt es seit gut 13 Jahren. Einer Zeit, in der sich UNLIGHT einen ordentlichen Namen im hiesigen Underground machen konnte, indem sie kurzweg alles kurz und klein knüppelten, was sich ihnen in den Weg stellte.
Bereits vier Full-Length-Alben und eine Split mit NORDAFROST wurden von ihnen auf die tiefschwarze Gemeinde losgelassen, und das sogar relativ erfolgreich. So galten sie sogar für eine Zeit lang als Hoffnungsträger des deutschen Black Metals. Kein Wunder also, dass sie schon mit vielen prominenten Szenegrößen wie z.B. DARK FUNERAL und ENDSTILLE diverse Konzerte bestritten.
Ihr nun fünftes, vollwertiges Album trägt den etwas rätselhaften Namen „Sulphurblooded“ und will hörbar mehr sein als bloßer Durchschnitt.

Am deutlichsten sticht wohl das hochpräzise Gitarrenspiel in den Vordergrund. Soli, die weder an Schnelligkeit, noch an Komplexität zu überbieten sein dürften, sind durch die ganze CD hinweg zu vernehmen. Leider ist die rhythmische Gitarrensektion weniger ambitioniert, denn diese stellt sich mit reinem Durchschnittsprogramm zufrieden. Abgesehen von einigen Ausnahmen, in denen diese den Leadgitarristen „unauffällig“ begleiten, bieten sie nichts Besonderes und sorgen dadurch dafür, dass „Sulphurblooded“ wohl kein herausstechendes Release werden wird.
Der Gesang ist zwar sehr gut gelungen, hört sich aber genauso an wie der von zu vielen anderen Black Metal Bands auch.
Kaum aufgefallen ist mir der Basser, der abgesehen von einer kurzen Solo-Passage nicht wirklich heraussticht.
Meiner Ansicht nach positiv zu bewerten ist jedoch der vollkommene Verzicht auf Keyboards, wodurch der Musik eine klassische Rohheit zukommt. Dadurch stechen die technisch-musikalischen Qualitäten des Drummers und der Gitarristen in den Vordergrund.

Weniger gut, um nicht zu sagen ziemlich schlecht, sind dagegen die kurzen Samples. Trauerlieder, zu denen der Sänger weder rhythmisch, noch klanglich angepasst etwas daherröchelt, sind einfach nicht geeignet, ein perfektes Album zu umrahmen. Leider sind es genau diese Samples, die nach dem ersten Hördurchgang im Kopf bleiben, da der Rest des Albums keine signifikanten Erinnerungsstützen enthält. Umso schlimmer fällt der Fauxpas ins Gewicht.

Es fehlt bei „Sulphurblooded“ einfach an Originalität und Eigenständigkeit. Von der Technik und Beherrschung der Instrumente ist UNLIGHT jedoch kaum zu toppen. Ich hoffe für kommende Alben, dass sich die Jungs etwas sammeln, und versuchen, ihre musikalische Qualität mit etwas mehr rhythmischer und melodischer Innovation auszugestalten. Dabei sollten sie jedoch unbedingt das Können des Leadgitarristen ebenso gut in Szene setzten wie bei „Sulphurblooded“.
Geboten wird guter Black Metal, der zwar sehr gut eingespielt ist, jedoch keinen besonderen Wiedererkennungswert hat. Sechs Punkte wären gerechtfertigt, aber da einige Tracks durchaus geile Zwischenspiele haben und das Soliaufgebot so überdurchschnittlich hoch ist, gibt es einen halben Punkt mehr. (Jannick)


Bewertung: 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 46:22
Label: Massacre Records
Veröffentlichungstermin: 24.09.2010
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