Eastern Front - Blood On Snow

Eastern Front - Blood On SnowWie originell… da scheint sich wieder einmal eine Band für den zweiten Weltkrieg zu interessieren, die sich selbst als unpolitisch bezeichnet. Nach MARDUK, TRUPPENSTURM und tausend anderen Bands reiht sich nun auch die britische Band EASTERN FRONT in das Genre des War Black Metals ein.

Dem Cover und den Songtiteln zu Folge handelt es sich bei ihrem Debüt „Blood On Snow“ um Geknüppele, das geeignet ist, Kopfschmerzen zu verursachen. Doch dieser Eindruck trügt diesmal gewaltig. Statt stupidem Gerdesche und jämmerlichem Gekreische, gibt es hervorragenden Black Metal, der nicht nur abwechslungsreich, sondern auch noch äußerst eigenständig ist.

EASTERN FRONT hat nach der Gründung 2006 vier Jahre lang gebraucht, um ihr Debütalbum fertig zu stellen. Die lange Zeit hat sich jedoch gelohnt, denn es sind hörbar durchweg Profis am Werk gewesen, die keine halben Sachen dulden. Neben professioneller Produktion und Instrumentenarbeit wird zudem auch viel genreübergreifendes Material verwurstet.
Guter, blastbeatdominierter Black Metal bildet zwar den roten Faden des Albums, doch die Highlights auf „Blood On Snow“ sind die akustischen Zwischenspiele, die von Gitarristen, Violinisten und stellenweise auch Keyboardern ausgestaltet werden. Die klassischen Einschübe und die Ambientpassagen verleihen der Musik einen erhabenen Charakter, welcher diese vom Rest der War Black Metal Szene deutlich abhebt. Dazu kommt auch noch eine furiose Geschwindigkeitsvariation, die es vermag, Doom-Passagen mitten in eine Blastbeat-Landschaft zu platzieren.
Der Sänger ist fast durchweg daran, seinen Kehlkopf zu vernichten, denn gekreischt wird vorbildlichst immer an der Schmerzgrenze. Nur für kleinere Zwischenpassagen wird auf klaren Gesang zurückgegriffen, der sich ebenfalls der jeweiligen musikalischen Situation anpasst.

Insgesamt ist EASTERN FRONT wirklich gut anzuhören. Niveauvoller Black Metal, der zwar ordentlich Gas gibt und verdammt roh ist, aber dennoch nicht im Sumpf der Monotonie versinkt und aus Großbritannien stammt, hat durchaus Seltenheitswert. „Blood On Snow“ ist ein kleines Meisterwerk des War Black Metals geworden, welches eindrucksvoll zeigt, dass man durchaus auch aus einer ausgelutschten Thematik noch etwas machen kann. Interessant für Freunde der allgemein bekannten Band ANATHEMA ist außerdem, dass deren Keyboarder, Les Smith, als Gastmusiker auch einen Teil zu „Blood On Snow“ eingespielt hat.   
Man kann gespannt sein, was die Jungs in Zukunft noch so von sich hören lassen, wenn sie schon so anfangen. (Jannick)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 49:15
Label: Candlelight Records
Veröffentlichungstermin: 13.09.2010
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