Freunde schwedischen Todesbleis aufgepasst! Vor sechs Jahren verschwanden sie in der Versenkung doch nun melden sich THE CROWN endlich wieder zurück und bringen ein heiß erwartetes neues Album heraus. Ihre bisherigen Alben wie zum Beispiel der Klassiker „Death Race King" oder „Crowned In Terror" beweisen, dass die Jungs einfach ein Händchen dafür haben den melodischen riffbeladenen schwedischen Deathmetal mit genügend Härte und Wumms aus dem US Todesblei zu verbinden. Mit dem neuen Album „Doomsday King" soll dieser typische Sound voll und ganz weitergeführt werden. Allerdings sind leider nur vier der fünf Mannen der ehemaligen Kultruppe an dieser Reunion beteiligt. Johan Lindstrand (ONE MAN ARMY AND THE UNDEAD QUARTET) ist vorerst nicht mit von der Partie und wird durch Jonas Stalhammar am Mikro ersetzt.

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich einer Reunion ohne Johan ziemlich skeptisch gegenüber stand. Spätestens zu dem Zeitpunkt als ich die ersten Soundschnippsel von „Doomsday King" hörte wusste ich auch schnell warum. Zu dem damaligen Zeitpunkt war auch Jonas noch nicht Teil des Teams und der Gesang war einfach viel zu weit von den gewohnten THE CROWN entfernt. Nun wird mit der Veröffentlichung des neuen Silberlings auch endgültig Jonas als neuer Frontmann in die Bandhistorie eingehen.

Dennoch blieb dieselbe Skepsis, welche aber bereits nach einer Minute des Openers und Titeltracks „Doomsday King" mit ordentlichem Wumms weggeblasen wurde. Mein erster Gedanke war ehrlich gesagt ob ich etwas verpasst habe und Johan Lindstrand doch zur Reunion dazu stieß. Die beiden Sänger stehen sich absolut in nichts nach. Wie mir Marko (Gitarrist) auf dem Summer Breeze erzählte hörten die Jungs in der Gründungszeit von THE CROWN (damals CROWN OF THORNS) eine EP von UTUMNO. Den Gesang fanden sie so gut, dass sie Johan immer und immer wieder eintrichterten genau diesen Stil zu verfolgen. Nun 20 Jahre nach ihrer Gründung ist es genau dieser UTUMNO Sänger der die neue Front der Schweden bildet.

Aber zurück zum neuen Album. „Doomsday King" startet in seinem Intro eher schleppend doch wie sich schnell herausstellt ist das nur die Ruhe vor dem Sturm. Einen besseren Song hätte man als Opener wohl kaum nehmen können. Ein pfeilschnelles Riffing, genau wie man es von den Jungs gewohnt ist, schallert aus den Lautsprechern und lässt den Kopf sogleich rotieren. Ein wahrer Ohrwurm den die Deathmetalfraktion hier zum Start abfeuert.

Spätestens jetzt ist jede Skepsis verflogen, denn diese Platte ist zu 100 Prozent THE CROWN! Abwechslung wird hier groß geschrieben. Seien es die pfeilschnellen melodischen Riffs, die treibenden Drums oder immer wieder einkehrende Passagen die von einem wahnsinnigen Groove dominiert werden. Selbstverständlich dürfen auch die typischen Soli wie man sie von den Schweden gewohnt ist nicht fehlen.

Meiner Meinung nach kann „Doomsday King" vielleicht nicht unbedingt mit der Götterplatte „Death Race King" mithalten, aber dennoch siedelt sich die neue Scheibe qualitativ doch gleich sehr weit oben in dem Genre an. Mit Songs wie „Age Of Iron" oder „Blood O.D" können die Schweden problemlos überzeugen und zeigen nach sechs jähriger Pause, dass sie ihr Handwerk keineswegs verlernt haben. Die Songs waren tatsächlich allesamt in der Lage mich mitzureißen und wurden von Mal zu Mal einfach immer besser. „Doomsday King" brennt sich regelrecht in den Gehörgang ein. Die Zeit vergeht mit diesem Album wie im Flug, so dass ich immer wieder erstaunt bin. Mit rund 44 Minuten fällt der Silberling zwar nicht unbedingt übermäßig umfangreich aus, aber mit dieser Spielzeit ist definitiv alles im grünen Bereich. Daher bin ich jedes Mal aufs Neue überrascht wenn ich feststelle, dass ich schon wieder einmal das gesamte Album durchgehört habe und es mir gerade einmal wie zwanzig Minuten vorkam.

Freunde von THE CROWN müssen bei dieser Platte einfach zuschlagen! Wer auf ordentlichen schwedischen Deathmetal steht wird wohl ebenfalls kaum an dieser Band und auch dem neuen Album vorbeikommen. THE CROWN sind zurück!!! (Sebastian)