Buckcherry - All Night Long

buckcherry_all_night_long.jpgIn den USA sind die Hard Rocker BUCKCHERRY aus Jamestown, New York bereits seit Jahren eine etablierte Band, die schon mehrfach mit Platin ausgezeichnet und für einen Grammy nominiert war. In unseren Breitengraden ist der mainstreamtaugliche Rock der Truppe mit einem Anagram von Rock ´n´ Roll - Legende CHUCK BERRY als Namen noch nicht in der oberen Liga angekommen, doch vielleicht ändert sich das mit dem neuen Album “All Night Long”. Die Mischung aus radiotauglichen Balladen und schnell zündenden Rocksongs sollte auch hierzulande funktionieren. Beschäftigen wir uns also mit der neuen Platte und wägen ab, ob sie sich für eine ganze Nacht eignet …

Gestartet wird direkt mit dem Titeltrack “All Night Long”, welcher direkt ins Ohr geht und lange hängen bleibt. Der Song rockt, groovt und rollt. Klasse Opener, bei dem die Gitarrenlicks teilweise an KISS erinnern! Track Nummer zwei stampft sich in Windeseile ins Gehirn vor und feiert dort lässig eine fette Party. Perfekt zum mitklatschen und - grölen geeignet, dürfte die Nummer fester Bestandteil des Livesets werden. Etwas melancholischer wird es mit der Semiballade “These Things”, in der die Band wieder mal zeigt, dass sie auch gefühlvoller zu Werke gehen kann. In eine ähnliche Kerbe schlägt auch “I Want You”, welches aber eher schwächer ausfällt. Etwas besser, aber auch nicht besonders erwähnenswert ist das ruhigere “Bliss”. Der schwächste Song des Albums ist eindeutig das einschläfernde und ideenlose “Oh My Lord”, welches irgendwie uninspiriert und lustlos klingt - mit Ausnahme des bluesigen Gitarrensolos: das rockt!

Ganz anders das treibende “Recovery”, das dazu animiert, die Luftgitarre auszupacken. “Never Say Never” gefällt auch ganz gut, jedoch wird der Songtitel insgesamt doch ein paar mal zu oft wiederholt. Der Bluessong “Liberty” gefällt sehr gut, weil er etwas Abwechslung in das doch eher eng gestrickte Songwritingmuster der New Yorker bringt. “Our World”, der Song, den die Band schon im voraus zum kostenlosen Download auf ihre Website gestellt hat, fällt sehr kommerziell aus. Ich finde die im Hintergrund hörbare softe Gitarrenmelodie etwas zu mainstreamlastig. Den Abschluss macht “Dead (All Vocal Up)”, welches ein fetziger Rausschmeißer ist und am Ende mit netten Twinguitars gefällt.

Das etwas durchwachsene Album hat einige echt starke Songs, wie zum Beispiel “These Things”, dem Titeltrack und “Liberty”, doch es haben sich auch einige schwächere Nummern auf dem Longplayer eingefunden. Stücke wie “Oh My Lord”, “I Want You”, oder “Our World”, die an manchen Stellen klingen, wie tausendmal gehört und denen etwas Dampf fehlt, um überzeugen zu können. Am erdigen Sound der Scheibe gibt es nichts auszusetzen, der passt richtig gut zum massenkompatiblen Hard Rock von BUCKCHERRY. Das Album wird Anhänger der Band sicherlich glücklich machen und einige neue Fans von ins Ohr gehender Gitarrenmusik werden sicherlich auch ihren Spaß damit haben, aber insgesamt fehlt manchen Songs das gewisse Etwas, was der Platte den letzten Schliff verpassen würde, um sie RICHTIG geil zu machen. Trotzdem können diejenigen, die etwas mit radiotauglicher Rockmusik im Stile von Bands wie KISS, AEROSMITH oder AC / DC anfangen können, durchaus ein Ohr riskieren. (Kevin)

Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 42:39 min.
Label: Eleven Seven Music
Veröffentlichungsdatum: 30.07.2010

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