Japanische Kampfhörspiele - Hardcore aus der ersten Welt

Nach der Mini CD "Fertigmensch" sind die Grind Könige vom Niederrhein wieder mit einem vollständigen Album am Start. Wobei "Hardcore aus der ersten Welt" auch nur schlappe 10 Minuten Spielzeit mehr aufweist als "Fertigmensch". Aber mit einer guten halben Stunde liegt das Album ja im Bereich früherer Veröffentlichungen.

Bei "verpackt in plastik" geht es direkt Vollgas zur Sache. Ein typischer JAKA Song bei dem sich flotte mit schleppenden Riffs abwechseln und das bei zweistimmigem Gesang, allerdings mit nicht besonders vielen der sonst so typischen Breaks.
Etwas wilder hauen die Krefelder bei "zimmer 2.407b" um sich. Hier tummeln sich auch einige sperrige Breaks wie man es von den Grindern kennt.
"abflussbestattung" bietet in Sachen Breaks einiges und auch die Gitarren bieten einiges an interessanten Riffs. Gerade in der zweiten Songhälfte wird sehr gekonnt das Tempo rausgenommen.
Dazu passt der Beginn von "es lernt sich von selbst" perfekt. Das Stück kommt zunächst etwas schleppend aus den Gängen entwickelt sich dann aber zu einem Hochgeschwindigkeitssong.
Was den geneigten Hörer zu "wir werden gott" bringt. Auch hier drücken die Krefelder ganz gut auf das Tempo. Mit nur wenigen Breaks und einfachen Riffs ausgestattet ist der Song für JAKA-Verhältnisse aber überraschend leicht zugänglich.
Dafür ist "du warst mein ritalin" etwas sperriger und der erste Song auf der Platte mit etwas längerem Soundsample.
"8.0" baut sich im Grunde auf einem Riff auf, kommt aber ausgesprochen aggressiv rüber.
Über weite Strecken wird bei "das gift ist da" wieder das Gaspedal durchgetreten, rifftechnisch geht es hier auch wieder etwas zurückhaltend zu.
"koscher" bietet wieder JAKA in Höchstform mit wilden Tempowechseln und zahlreichen nicht minder wilden Breaks. Abgedreht!
Mit knapp 20 Sekunden ist "im schlafanzug zu plus" extrem kurz getraten. Da ist wenig Raum für Feinheiten.
"chemie" ist wieder überraschend leicht zugänglich und dürfte live einiges hermachen. Interessante Tempowechsel.
Nicht weniger stark ist "zieh die jacke falschrum an", dabei aber etwas breaklastiger.
Zum Abschluss dann noch "was meinst du". Ein Stück welches fast ausschließlich aus Soundsamples besteht. Ein gelungenes Ende.

Die Texte gehen natürlich wie gewohnt überwiegend eher in die gesellschaftskritische Richtung.

Den Krefeldern ist wieder ein äußerst starkes Album gelungen. Für Grinder wieder mal Pflicht und von der Spielzeit sollte man sich dabei nicht abschrecken lassen. (Tutti)

Bewertung: 9,0 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 31:04 min
Label: Bastardized Recordings
Kategorie: CD-Reviews