Bastard Priest – Under The Hammer Of Destruction

Bastard_Priest_UTHOD Skandinavischer Death Metal war schon immer ein Leckerbissen für alle Metaller, die es gerne dreckig, dumpf und diabolisch mögen. Zahlreiche Kultbands von NECROPHOBIC über ENTOMBED bis hin zu DISMEMBER und MORBID sorgten dabei schon immer dafür, dass die weltweite Death-Metal-Szene keineswegs nur auf Releases der USA angewiesen sein musste.
Die 2001 in Stockholm gegründete Zwei-Mann-Band BASTARD PRIEST hat es sich vermutlich zum Ziel gemacht, würdig in die Fußstapfen ihrer Landsmänner zu treten. Mit rohestem Death Metal und Artworks, die ebenso aus den späten Achtzigern stammen könnte, verstehen es BASTARD PRIEST hervorragend, einen Hauch Nostalgie zu versprühen.

Ihr aktuelles Release, „Under The Hammer Of Destruction“ ist eher eine Best-Of-Compilation als ein Full-Length-Album. Das Material ist nämlich überwiegend nicht neu, sondern schon aus den Demos von 2007 und 2008 bekannt. Die Tracks wurden jedoch allesamt neu aufgenommen, wodurch sich der Kauf dieser CD auch für die alteingesessenen Fans lohnen wird, die in Besitz dieser Demos sind. Diese werden sich vermutlich auch besonders über die drei bis jetzt unveröffentlichten Tracks (darunter ein BOMBANFALL Cover) sehr freuen können.

„Under The Hammer Of Destruction“ ist wohl ein Musterwerk des kultigen, schwedischen Old-School-Death-Metals. Tracks wie „Blasphemy From Hell“, „Merciless Insane Death“ und „Graveyard Sacrifice“ lassen schon allein durch ihre Namen erahnen, welche Richtung die Musik anstrebt.
Durch ein relativ anspruchsloses Gitarrenspiel, das sich aus nur wenigen Riffs und Griffen zusammensetzt, wird die Musik fundiert. Schon alleine durch diese und dem abwechslungsarmem Drumming imitieren BASTARD PRIEST nahezu perfekt den hypnotischen Charakter des frühen schwedischen Death Metals. Zur Auflockerung dieses sonst recht geradlinigen Stils begleiten unzählige Soli die Tracks, die allesamt richtig gut in die Songarrangements hineinpassen.
Auch die tiefe Stimme des Sängers, welche die unheiligen Messages ins Mikro growlt erinnert irgendwie an NECROPHOBIC und ähnliche. Das nicht zuletzt wegen der hohen rhythmischen Anpassung des Gesanges an die übrige Musik.  

Manchmal gibt es Ausnahmebands, für die ich gerne bereit bin, darüber hinwegzusehen, dass sie nichts Eigenständiges haben, und quasi eine bloße Kopie alter Kult-Bands darstellen. BASTARD PRIEST ist eine solche, denn wer es so gut versteht, den Charme der rohen, alten, schwedischen Schule aufleben zu lassen, hat durchaus Anerkennung verdient.
Für ein Album, dessen schlimmste Macke lediglich die etwas kurze Spielzeit ist, gibt es 7 Punkte und den Tipp an alle Death Metaller, die sich für einige Minuten zwanzig Jahre in die Vergangenheit zurückversetzten lassen wollen, sich mit BASTARD PRIEST vertraut zu machen.  (Jannick)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 34:40
Label: Pulverised Records
Veröffentlichungstermin: 16.08.2010
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