Malevolent Creation – Invidious Dominion

MALEVOLENT_CREATION_-_INVIDIOUS_DOMINION Schon seit nun weit über zwei Dekaden setzen die 1987 gegründeten US-Todesbleier von  MALEVOLENT CREATION die weltweite Death Metal Szene in Aufruhr. Als eine der wenigen Kult-Bands, die heute aktiver als nie zuvor ist, verstand sie es schon immer, brutalsten Death Metal der ältesten Schule nicht nur zu spielen, sondern auch aktiv mitzugestalten. Bekannt für die unzählbaren Besetzungswechsel (über zehn Drummer, vier Basser, acht Gitarristen…), variierte auch von Album zu Album die Musik. Dabei bewegte diese sich jedoch immer an der Härtegrenze, denn alles, was nicht brachial, schnell oder heftig ist, hat bei MALEVOLENT CREATION noch nie etwas verloren gehabt.

Der neueste Schlag der US-Death Metal-Institution, „Invidious Dominion“, unterscheidet sich zumindest von der Besetzung her nicht stark vom Vorgänger „Doomsday X“, denn es wurde lediglich der Basser ausgetauscht.  Man kann also erwarten, dass die Mitglieder nunmehr schon etwas besser aufeinander abgestimmt sind.

Und tatsächlich: man bekommt eine an Präzision, Härte und Brutalität nicht zu überbietende Meisterleistung zu Ohren.
Nach einem kurzen, ruhigen Intro beginnen unmittelbar der fast durchgehende, uhrwerkgenaue Blastbeat, die hochprofessionellen Riffgewitter der Gitarristen und das Furcht einflößende, unverwechselbare Growlen Brett Hoffmans. Dabei wird ein durchweg ungewöhnlich hohes Tempo an den Tag gelegt, das nur sehr selten und nur bei vereinzelten Tracks etwas gedrosselt wird.
Besonders gut sind wieder einmal die zahlreichen Soli und Läufe gelungen, die mit äußerst fähigen Händen eingespielt wurden. Durch diese hebt sich MALEVOLENT CREATION immer noch von tausenden anderen Death Metal Bands dieser Welt ab. Besonders eindrucksvoll finde ich dabei die Art und Weise, wie es die Gitarristen von MALEVOLENT CREATION verstehen, ihr Spiel vielseitig, abwechslungsreich, und dennoch durchweg absolut eigenständig zu gestalten.

Aber auch die Kunstfertigkeiten der Rhythmussektion sind überragend. Der Nacken eines jeden Metallers wird allein schon durch diese zu periodischen Auf- und Abbewegungen animiert, was heutzutage leider immer weniger der Fall ist.

Etwas schade finde ich die mit etwas mehr als einer halben Stunde etwas knapp geratene Spielzeit. Gerade durch die hohe Qualität der Musik vergeht diese nämlich ungewöhnlich schnell.

Keine Frage: mit „Invidious Dominion“ dürften sogar eingefleischte Fans älterer Tage dieser US-Death-Institution ihre Freude haben. Geboten wird nämlich feinster US-Death Metal, wie er um den Beginn der Neunziger nicht besser war. Auch Thrash Metal Fans dürften auf ihre Kosten kommen, denn ein solch präzises Spiel ist nicht mal bei den größeren Vertretern dieses Genres üblich.
Bleibt nur noch zu hoffen, dass es künftig öfters ältere Bands geben wird, die das Feuer in ihrem Spiel auch noch in aktuellen Releases hören lassen. (Jannick)


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 35:59
Label: Massacre  Records
Veröffentlichungstermin: 24.08.2010

Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden