Angantyr – Svig

angantyr_svig.jpg Wenn man sich auch nur mal ganz kurz mit dänischem Black Metal befasst hat, so wird einem ein Name ganz besonders oft über den Weg gelaufen sein: „Yngleborgaz“. Das ist auch kein Wunder, denn dies ist der Name eines Künstlers, der in äußerst vielen dänischen Black Metal Bands aktiv mitmischt und die dortige Szene fast im Alleingang gestaltet. Von seinem melancholischen Depressive-Black-Metal-Ein-Mann-Projekt MAKE A CHANGE… KILL YOURSELF über seine Tätigkeit als Basser der Knüppelschwarzmetaller VARDLOKKUR bis hin zu seiner zweiten Black Metal Ein-Mann-Band ANGATYR deckt er  schon gut ein Drittel der nennenswerten dänischen Bands ab. Mit „Svig“ meldet sich ANGANTYR nach guten drei Jahren seit der letzten Veröffentlichung endlich wieder zurück.

ANGATYR ist wohl das roheste Projekt von Yngleborgaz, denn es bietet ordentlichen, konventionellen und vor allem rohen Black Metal ohne Schnörkel. Statt vielseitigem, abwechslungsreichem Spiel gibt es fesselnde, monotone Riffs, welche durch ihre bloße, klangliche Qualität begeistern können. Das zumindest bestätigten nicht zuletzt zahlreiche Ausverkäufe der älteren Alben, die es „Neulingen“ sehr schwer gemacht haben, an die verzaubernden Klänge zu kommen.

Auch sein nunmehr viertes, neuestes Full-Length-Release „Svig“ hält sich an das altbewährte Rezept. Mit einer angenehmen, etwas langsameren Geschwindigkeit, die in regelmäßigen Abständen Blastbeat-Tempo annimmt, wird der Melodie ein ungewöhnlich hoher Stellenwert zugewiesen. Dadurch kommen die schönen, sich immer wiederholenden Läufe äußerst gut zur Geltung.
Sehr gut gelungen sind vor allem die Übergänge zwischen den rohen, schnelleren Passagen und den langsameren, teilweise auch minimal mit Keyboard ausgestalteten, epischen Zwischenstücken. Platz genug für diese ausgiebigen, akustischen Entwicklungen ist auf den selten unter sieben Minuten langen Songs auch durchweg genug.
Dennoch muss ich anmerken, dass trotz der fesselnden Monotonie der Riffs ein wenig mehr Abwechslung durchaus nicht fehl am Platze gewesen wäre. Die eintönige Art und Weise, wie Yngleborgaz seine Musik gestaltet ist dadurch einfach sehr stimmungsabhängig.

Insgesamt ist „Svig“ ein begeisterndes Album geworden, welches die Vorgänger würdig fortsetzt. ANGANTYR bestätigt auch auf diesem Album, dass er zu Recht Kultstatus erreicht hat. Zeitlos ist seine Musik allemal, und gefallen dürfte sie eigentlich jedem, der irgendwie irgendetwas mit Black Metal anfangen kann.
Wer auf den Geschmack von ANGANTYR gekommen ist, und sich auch die älteren Alben zulegen möchte, der muss glücklicherweise nicht einmal abnorme Sammlerpreise zahlen, oder sich womöglich durch Downloads strafbar machen, denn Northern Silence Productions hat sich entschlossen, neben „Svig“ sämtliche Full-Length-Releases noch einmal zu veröffentlichen. Noch etwas Interessantes für Sammler: alle Re-Releases (ebenso wie „Svig“) werden, neben den regulären Jewelcase-Versionen, auch in auf 1000 Stück limitierte Digipacks verkauft. (Jannick)


Bewertung:  7 / 10

Anzahl der Songs: 6
Spielzeit: 48:21
Label: Northern Silence Productions
Veröffentlichungstermin: 03.09.2010

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