Haiduk - Plagueswept

Haiduk - PlaguesweptGerade in den weniger populären Metal-Subgenres sprießen unzählige Ein-Mann-Bands wie die Pilze aus dem Boden. Viel zu oft sind diese nicht weiter der Rede wert, da sie entweder bloßer Abklatsch sind oder einfach nur grottig schlecht. Manchmal erweckt dies den Eindruck, dass wirklich jeder, der ein Instrument in die Hand nehmen kann, auch gleich der Meinung ist, ein hörenswert virtuoses Spiel an den Tag legen zu können. Doch zum Glück gibt es vereinzelt tatsächlich Menschen, die ganz alleine dazu in der Lage sind, mit ihren Instrumenten Atmosphären herbeizuzaubern, denen keine noch so gut organisierte Band das Wasser reichen kann.
HAIDUK ist eine ganz frische Ein-Mann-Band aus Kanada, die offiziell 2009 gegründet wurde und schon im Januar 2010 mit der Demo „Plagueswept“ ihr Debüt auf die Menschheit loslässt.

Ganz klar ist der Proberaum-Groove der Musik, der schon das Undergroundfeeling der früheren Tage bewerkstelligt hat, ein deutliches Merkmal der Musik. Dumpfe, selbstaufgenommene Gitarren wälzen sich kontinuierlich durch das Album. Dabei wird weder an gut eingespielten, komplexeren Läufen, noch an treibenderen, monotonen Riffs gespart. Dadurch wirkt das ganze wenigstens etwas professionell und authentisch, was bei vielen „Proberaumreleases“ einfach nicht der Fall ist.
Sehr hörenswerte Ansätze liefern auch die zahlreichen Läufe, die unverzerrt eingespielt wurden. Durch sie wirkt die Musik teilweise sogar sehr eigenständig und interessant.
Abgerundet wird das rohe Spiel durch etwas schwachen Gesang. Das Grölen und Kreischen müsste etwas deutlicher, lauter, und vor allem besser abgemischt werden. Leider kommt der Gesang zudem viel zu kurz. Die dem Death/Black Metal am ehesten zuzuordnende Musik verlangt einfach nach etwas mehr Gesang, als geboten wird.

Auch das Schlagzeug ist kein Renner, da ich stark vermute, dass ein Drum-Computer eingesetzt wurde. Dadurch geht ein Großteil der Anmut von HAIDUK leider flöten, die sonst durchaus nicht gering wäre.

„Plagueswept“ halte ich persönlich für ein besseres Debüt einer etwas besseren Ein-Mann-Band. Mit gutem Willen kann man über die Mängel hinwegsehen, und die Musik wirklich genießen. Ich hoffe jedoch stark, dass HAIDUK in künftigen Veröffentlichungen ein besseres und vor allem ein hörbar echtes Schlagzeugspiel, sowie einen verbesserten Gesang zu Tage legen wird.
Dennoch gebe ich vor allem Freunden des alten Black Metals den Rat, sich HAIDUK anzuhören, und vielleicht sogar die paar Dollar zu bezahlen, die das Demodebüt kosten würde. (Jannick)


Bewertung: 5,5 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 30:02
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: Januar 2010

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