theprophecy23_tothepit.jpgEin Zombie-ähnlicher Crossover-Thrasher mit Riesen-Baseballcap a la SUICIDAL TENDENCIES steigt aus einer giftgrünen Sauce empor. Ganz klar: THE PROPHECY 23 sind die deutsche Antwort auf MUNICIPAL WASTE! Zumindest wird die Band mit „Brutal Thrash Metal“ Bannern und Comiczeichnungen den geneigten Wahnsinnigen schmackhaft gemacht.

Bevor sie sich den Magen damit verderben... ganz so schlimm ist es nicht, aber was hier vorliegt, ist ein klassischer Fall von Augenwischerei! THE PROPHECY 23 legen mit ihrem Massacre-Debüt „...to the pit“ ein gutes, ambitioniertes und durchaus empfehlenswertes Album vor. Wenn man aber mit markanten Sprüchen wie „Brutal Thrash Metal“ wirbt, dann muss mindestens das Aggressionslevel von WARBRINGER erreicht werden, dabei wird in Sachen Härte hier nicht mal GAMA BOMB Niveau erreicht. Die wirklich schnellen und aggressiven Songs auf dieser Platte kann man an einer Hand abzählen und hat noch Finger übrig. Warum versucht man eine junge, frische, talentierte Band in eine Ecke zu drücken, in der sie nichts zu suchen hat?? THE PROPHECY 23 SIND NICHT BRUTAL!!!
Ob der Mist nun dem Label oder der Band anzukreiden ist, kann man nicht nachvollziehen, aber es kann nicht sein, dass man hier Käufer mit markanten Sprüchen zu ködern versucht, die nachher mit der Platte nichts anfangen können. Wer diese Platte antesten sollte, sind die Crossover-Thrasher, die lieber Party machen, als sich aggressiv den Kopf an die Wand zu bangen. „...to the pit“ macht Spaß, ist aber nicht mit einer knüppelnden Thrashplatte zu vergleichen. Der Gesang bewegt sich zwischen tiefem Grunzen und hellem Harcore-Geshoute, das man am ehesten von SUICIDAL TENDENCIES oder eben MUNICIPAL WASTE her kennt. Allerdings ohne die Härte der Letztgenannten.
Der Gesang spaltet hier auch eindeutig die Meinungen, da bin ich mir sicher. Grunts im Thrash Metal sind eh ein Fall für sich, allerdings sorgt dieser Wechsel zugegebenermaßen auch für einen ganz besonderen Flair von Einzigartigkeit. Geschmackssache! Wer gerne alte weiße Turnschuhe anzieht und sein Haupthaar mit einer zu groß geratenen Baseball-Cap bedeckt, der ist hier sicherlich an der richtigen Adresse.

Da es sich bei THE PROPHECY 23 um eine neue (zumindest Label-technisch) Band handelt, kann man auch ein Äuglein zudrücken, dass der Sound von „...to the pit“ bei weitem nicht an den Standard heran reicht, gerade was US-Bands betrifft. Bei 13 Songs reißt auch nicht jeder Song mit wie der quasi Titelsong „From the basement to the pit“ oder auch das kurze“ Surf Nazis must die“. Hier muss noch ordentlich Entwicklungsarbeit geleistet werden, die aber auf fruchtbaren Boden trifft, denn die Anlagen sind definitiv vorhanden!
Geht in euch, überlegt, was zu euch passt und versucht nicht, euch in eine Ecke zu drängen, in die ihr nicht reinpasst! Ich bin mir sicher, dass wir von THE PROPHECY 23 noch viel hören werden, wenn man es richtig angeht, der Anfang ist gemacht!

Ach ja: geile Scheibe! Wer auf den Sound steht, sollte hier DRINGEND zuschlagen! (Bernie)


Bewertung: 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 46:12
Label: Massacre Records
Veröffentlichungstermin:16.07.2010

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