Danzig - Deth Red SabaothSeit dem letzten Streich von DANZIG sind mittlerweile sechs Jahre ins Land gezogen. Doch im Jahre 2010 beglückt uns der “Elvis from hell” mal wieder mit einem neuen Longplayer. Die 2007 erschienene Best Of / Compilation “The Lost Tracks Of Danzig” mal nicht mitgerechnet, machte sich der Muskelprotz die letzten Jahre über rar und glänzte eher durch Negatives, wie zum Beispiel Raufereien hinter der Bühne … doch mit seinem neuen Album “Deth Red Sabaoth”, bei dem die Axt von Saitenhexer Tommy Victor (PRONG) geschwungen wird, möchte Glenn wieder an seine alten Glanztaten ranreichen. Möge der Sabbath beginnen!

Startend mit einem fetten Gitarrenriff und massiv treibendem Drumming gibt’s direkt auf die Fresse. “Hammer Of The Gods” nennt sich der erste Killersong … und dort wird der göttliche Hammer wahrhaft kräftig geschwungen: eine monströs, düstere Doom - Einlage in der Hälfte des Songs bringt einen schon gleich in die richtige Stimmung. Weiter geht’s mit dem an Zakk Wylde´s vor Obertonquietschern triefendes Gitarrenspiel erinnernden “The Revengeful”. Ultrageiles Flitzefinger - Gitarrensolo, Killergroove und ein hymnischer Refrain - bester Song der Platte!

Ein schleppender, von Doublebassattacken durchsetzter Rhythmus durchzieht “Rebel Spirits”. Gleichzeitig geht eine bedrohliche Atmosphäre von dem Stück aus, die einfach fesselt. “Black Candy” lebt von dröhnenden Gitarrenwänden und hämmernden Drums, gepaart mit unheimlichen Quietschern, die Tommy Victor der Sechssaitigen entlockt und DANZIG´s hypnotischem Gesang. Dann wird’s zur Abwechslung etwas ruhiger, denn im Intro ertönt eine Akustikgitarre, die eher an ein Lagerfeuer erinnert. Später wird dann losgerockt, jedoch weniger heftig als bei den vorangehenden Tracks. Zur Abwechslung auch mal ganz schön.

Beim folgenden “Deth Red Moon” fühlt man sich irgendwie in einen finster - dreckigen Spaghettiwestern versetzt. Der Song hat irgendwie ein gewisses Westernflair und trotzdem eine düstere Atmosphäre kombiniert mit einem ohrwurmgarantierenden Chorus. Bei “Ju Ju Bone” schimmert die stimmliche Ähnlichkeit zum King, ELVIS PRESLEY mehr denn je durch. Harter, dunkler, mystischer Rock vom Feinsten. Etwas doomiger wird’s dann in “Night Star Hel”, welches gegen Ende ordentlich aufs Gaspedal tritt und ins Ohr geht.
Ungewöhnlich gehts bei “Pyre Of Souls Pt. I - Incanticle” zu, denn der Song wird von einem Piano getragen und hat außer choralähnlichem Gesang eher wenig zu bieten - ergo schlechtester Track des Albums. “Pyre Of Souls Pt. II - Seasons Of Pain” ist zwar um einiges besser als der erste Teil, doch so hundertprozentig zünden will der über sieben Minuten lange Song nicht, denn dafür bietet er zu wenig Abwechslung. Zum Ende hin kommt dann wieder eine dunkle Hymne. “Left Hand Rise Above” hat eine majestätische Erhabenheit und eine melancholische Schlagseite die trotzdem Hitpotential aufweist.

Fazit: DANZIG is back! Mit “Deth Red Moon” ist dem “Evil Elvis” ein starkes Comeback gelungen. Die Mischung aus rockigen Elementen gepaart mit Doom - Riffs und der stetig vorhandenen Horroratmosphäre begeistert. Dazu kraftvolles Schlagzeugspiel, ein begnadeter Gitarrist und Glenn DANZIG in Topform. Das alles sind Zutaten für ein verdammt starkes Album, wäre da nicht ein Wehrmutstropfen: die Produktion - diese ist nämlich absolut nicht gelungen. Die Gitarren sind um einiges zu dünn geraten, die Drums klingen teilweise blechern und auch der Gesang kommt nicht immer voll zur Geltung. Die Scheibe ist definitiv old school; soweit so gut, doch der Sound ist es ebenso. An dieser Stelle muss man sagen, dass alt bzw. auf alt getrimmt nicht immer die bessere Lösung ist. Ich bin gewiss kein Freund von allzu glatt gebügelten Produktionen, die sich alle gleich anhören. Nämlich steril und irgendwie tot, doch “Deth Red Sabaoth” hätte eine Portion mehr Saft vertragen können. Wäre die Produktion etwas fetter ausgefallen wäre Glenn´s neue Platte nah an einem Meisterwerk. So gibt’s leider Abzüge in der B - Note. Nichtsdestotrotz sollten DANZIG - Fans zugreifen und auch neue Schüler des gruselig - rockigen Schwermetalls sind herzlich dazu eingeladen, am Sabbath teilzunehmen.(Kevin)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 51:59 min.
Label: AFM Records
Veröffentlichungstermin: 21.06.2010

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