Enslaved - Isa

Kategorisierbar war die Musik von ENSLAVED ja nie wirklich, selbst der von eben dieser Band geprägte Begriff "Viking Metal" trifft die Sache nicht wirklich, da er mittlerweile doch ziemlich abgelutscht ist. Fest steht jedoch, dass ENSLAVED mit dem neuen Album "Isa" endgültig von ihrem Ausflug in die Progressiv-Phase zurück sind. Die Scheiben "Mardraum" und "Monumension" waren dann doch etwas schwer verdaulich. Mit dem letzjährig erschienenen "Below the Lights" ging der Weg dann wieder in Richtung überschaubare Songstrukturen zurück und mit "Isa" haben die mittlerweile zum Fünfer mutierten Norweger mal wieder ein Album aufgenommen, das einem beim Hören nicht gleich dicke Fragezeichen auf die Stirn schreibt. Herrlich, endlich mal wieder ein ENSLAVED-Album mit einprägsamen Nummern zu hören! Das Ganze geht nun wieder in Richtung der 97er-Scheibe "Eld", klingt aber wesentlich ausgereifter und moderner.
Man merkt Gitarrist Ivar Björnson und Sänger/Bassist Grutle Kjellson die mittlerweile fast fünfzehnjährige Erfahrung in Sachen Songwriting und Spielkunst deutlich an. Neu in der Band sind Gitarrist Arve Isdal, Schlagzeuger Cato Bekkevold (Ex-RED HARVEST) und Keyboarder Herbrand Larsen.
Vom Sound her gibt es trotz der Umbesetzungen nicht viele Unterschiede zu "Below the Lights", die Gitarren klingen immer noch unnachahmbar ENSLAVED-typisch und das Keyboard hält sich immer noch dezent aber unverkennbar gekonnt zurück. Der Anteil an melodischen Elementen und klarem Gesang ist etwas größer als auf dem Vorgänger geworden, was nicht zu Lasten der Intensität des Sounds geht. Im Gegenteil, "Isa" ist in seiner Gesamtheit ein sehr gelungenes Album, das zu keiner Sekunde größere Schwächen aufweist und dessen experimenteller Anteil trotz deutlichem Rücklauf immer noch hoch genug ist, um den Hörer auch nach dem zehnten Durchlauf noch für neue Facetten zu begeistern.

 

Zum Reinhören empfiehlt sich der druckvolle Opener "Lunar Force", sowie die für ENSLAVED-Verhältnisse etwas kurzen Nummern "Isa" und "Violet Dawning". Der krönende Höhepunkt der Schaffenskraft ist das abwechslungsreiche, elfminütige Opus "Reogenesis".
Ein großer Pluspunkt ist im Übrigen das perfekt gelungene Artwork des Albums. Eines der besten ENSLAVED-Alben aller Zeiten verdient sich hiermit eine 8,5/10. (Thomas)

Bewertung: 8,5 / 10



Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 51:05 min
Label: Tabu Recordings
Kategorie: CD-Reviews