Iron Fate - Cast In Iron

iron_fate_cast_in_iron.jpgBei einem klischeebehafteten Namen wie IRON FATE denkt man eventuell zuerst einmal an ebenso plakative Musik, die von Schwertkämpfen gegen riesige, feuerspuckende Drachen und sonstigen Fabelwesen handelt … das Ganze dann am besten noch unterlegt mit schön soften Keyboardteppichen, damit man die Gitarren kaum noch hört … doch in diesem Fall trifft das nicht zu, denn die Niedersachsen um Frontsirene Denis Brosowski schmieden ihren Stahl zwar traditionell, aber ohne Keyboard. Mit ihrem Debütalbum “Cast In Iron” versucht die Truppe den Metalmarkt aufzumischen.

Nach einem düster - atmosphärischen Intro, geht’s direkt los mit der Bandhymne “Iron Fate”. Mit vollem Tempo legt die Rhythmussektion los und Sänger Denis gibt ebenso mit Vollgas. Schnell, hymnisch, mit extremen Schreien und trotzdem tollen Gesangslinien versehen, geht der Song direkt ins Ohr und setzt sich dort fest. Beim folgenden “Resurrection” kommt auch eine NWOBHM - Schlagseite zum Vorschein, besonders beim Verseriff. Der Refrain wird dann von einem Markerschütterndem Scream gekrönt, wobei der Rest des Songs nichts außergewöhnliches mehr bereit hält.

“Lightning Bolt” wird von einem coolen Bassintro eröffnet. Bei dem Stück erinnert der Gesang ein klein wenig an den von Großmeister Harry “The Tyrant” Conklin, seines Zeichens Sänger bei JAG PANZER, TITAN FORCE und SATAN´S HOST. Der Song sticht heraus, weil er sehr groovig ist, somit jedoch Abwechslung in das Songwriting bringt.

Etwas schmalzig wird es mit der Ballade “Imagine A Better World”, die Anfangs an MANOWAR erinnert, doch dann im Verse zu schnulzig wird. Im Chorus fangen sich die Burschen wieder und gehen etwas heftiger zur Sache, was den Song dann doch vor dem Kitsch - Overkill bewahrt. Ein durchwachsendes Stück, dass besser wäre, wenn man etwas mehr Eier in den Song gepackt hätte. “Killer Instinct” beginnt mit einem verspielten Bassintro, wandelt sich dann aber in einen mächtig stampfenden Song, der im Refrain von bedrohlichen Glockenschlägen untermalt wird. Das Gitarrensolo ist leicht arabisch angehaucht, was den Song ebenfalls zu etwas besonderem macht.

Bei “Rage In A Cage” werden direkt Erinnerungen an die US - Heavy Metal - Urgesteine CAGE wach, die anscheinend einen großen Einfluss auf das Songwriting von IRON FATE haben. Ein starker, leicht mitsingbarer Song, der zum moshen und Devils Horns in die Luft recken animiert. Desweiteren sei an der Stelle auch angemerkt, dass Denis´ Organ dort stellenweise an Sangesgott Tim “Ripper” Owens (ex - JUDAS PRIEST, ex - ICED EARTH, YNGWIE MALMSTEEN, CHARRED WALLS OF THE DAMNED, BEYOND FEAR) erinnert.

“War In The Streets” beginnt ohne viel Schnickschnack direkt und treibt ordentlich nach vorne. Die Drums geben ein flottes Tempo vor und schon geht’s ordentlich ab! Erstaunlicherweise endet das Album mit einer ruhigen Nummer… hofft man zu Beginn noch auf eine Tempo / Powersteigerung, doch diese kommt leider nicht wirklich zum tragen. Gegen Ende wird dann doch mal die elektrische Axt geschwungen, doch insgesamt fehlt es der Ballade an Substanz. Sie kann in den überwiegend ruhigen Momenten nicht ganz überzeugen, doch die Jungs machen sich auch nicht die Mühe und peppen das Stück etwas auf, indem sie eine Halbballade daraus machen, die dann doch noch etwas Arschtritt.

Alles in allem kredenzen uns IRON FATE auf ihrem Debütalum “Cast In Iron” eine Mischung gelungene aus Heavy -, Power - und melodischem Thrashmetal. An der Produktion gibt’s nichts zu meckern. Fans von ICED EARTH, CAGE, JUDAS PRIEST und auch den Texas Metallern HELSTAR sollten ein Ohr riskieren. An einigen Stellen würde es den Songs besser stehen, wenn sie eine Nummer härter ausfallen würden, doch bei Songs wie “Iron Fate” oder “Rage In A Cage” machen sie alles richtig. Der Hörer bekommt US - Metal aus Niedersachsen geboten, der zwar verbesserungsfähig, aber insgesamt schon ganz ordentlich daherkommt. Eine harte und zugleich melodische Instrumentierung trifft auf eine besonders bei den hohen Screams überzeugende Stimme. Die Band hat definitiv Potential! (Kevin)


Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 41:00 min.
Label: Massacre Records
Veröffentlichungstermin: 02.07.2010

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