Constantine - Shredcore

constantine_shredcore.jpgEin neuer Stern am Gitarrenhimmel! Wie so oft, gibt es höchsttalentierte Gitarristen, die zeigen was sie können. So auch Konstantinos Kotzamanis, alias CONSTANTINE. Allein im Internet kann man Tage damit verbringen, sich Videos irgendwelcher mehr oder minder begabten Helden beim herumnudeln auf der Sechssaitigen anzusehen. Mit “Shredcore” veröffentlicht nun kein Neuling ein Solo-Instrumental-Album, sondern der Gitarrist von MYSTIC PROPHECY. 

Nach epischem Keyboardintro, geht’s direkt los mit High-Speed-Gitarrenlicks. Höchstmelodisch und gekrönt von einem tollen Keyboardsolo von FIREWIND´s Bob Katsionis. “Distracted” ist ein Song, der mit fettem Riffing und filigraner Leadgitarrenarbeit glänzt. Gegen Ende wird der Song jedoch etwas eintönig. Mit “Rational Chaos” folgt ein Song, der wie der Name schon sagt, etwas chaotischer ist, wobei er durch eine melodischere Ausrichtung durchaus gefällt.

Der nächste Song entführt den Hörer zu einer Reise in den nahen Osten und heißt auch dementsprechend “Jihad”. Mit arabisch klingenden Melodien, wie man sie zum Beispiel auch von der Death Metal-Truppe NILE oder den texanischen Doomern von SOLITUDE AETURNUS kennt, wird einem hier ein toller Song geboten. “A Fine Day To Die” fällt dann passend zur Thematik etwas melancholischer aus, bezieht jedoch dadurch seinen Reiz und überzeugt mit fettem Riffing sowie Gitarrenlicks, die einerseits etwas düsterer wirken, doch andererseits auch Hoffnung suggerieren. Eine Mischung, die gut funktioniert.

Voll auf die Zwölf gibt’s mit der folgenden Achterbahnfahrt “The Blame Game”, bei der irrwitzige Gitarrenläufe auf einen losgelassen werden. Es folgen Keyboards, die man der schwedischen Melodic Death Metal Schiene zuordnen kann. “A Rose For Rejection” ist irgendwie gefühlvoller als die anderen Songs und eigentlich nicht schlecht, doch erreicht nicht ganz das Niveau der restlichen Stücke, was vielleicht am hohen Keyboardanteil liegt. Mit “A Tear In The Open” ist ein weiterer eher emotionaler Song auf dem Longplayer vertreten. Aber in diesem Stück fügen sich die verspielteren Gitarrenläufe gekonnt mit den teilweise akustischen Gitarrenparts zusammen und insgesamt wird bei dem Song eher wenig aufs Gaspedal getreten, was aber keinesfalls negativ gemeint sein soll. Ganz im Gegensatz dazu steht der letzte Song “Playing With Fire”, indem mächtige, heavy Riffs mit Flitzefingersoli veredelt werden. Die Drums knüppeln unaufhaltsam drauflos und die Gitarre geht auch mit Höchstgeschwindigkeit zu Werke.

Konstantinos Kotzamanis alias CONSTANTINE schafft es mit seinem Album “Shredcore” durchweg gute Songs abzuliefern. Die Produktion ist druckvoll und klar, das Songwriting abwechslungsreich und die Frickeleien auf der Sechssaitigen erstaunlich. Die Songs sind trotz des hohen, aber niemals nur der Selbstbeweihräucherung dienenden Frickelfaktors abwechslungsreich. Natürlich steht auf einem Album eines Gitarrenvirtuosen der Gitarrenakrobat im Mittelpunkt, doch CONSTANTINE vernachlässigt auch die restlichen Instrumente beim Songwriting nicht, sondern setzt die zahlreichen Soli und Spielereien so ein, dass sie dem Song dienlich sind. Obwohl auf diesem Shredalbum kein einziger Sangeston erklingt, schafft es die Band allein durch die Instrumente, verschiedene Stimmungen zu erzeugen, die den Zuhörer auch wirklich fesseln. Fazit: auf “Shredcore” bekommt man zwar viel “Geschredder” zu hören, aber keinen Core, sondern melodischen, verspielten, aber auch bollernden und ordentlich nach vorne drückenden modernen Heavy Metal. Von CONSTANTINE wird man sicherlich noch einiges hören! (Kevin)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 36:14 min
Label: 7 Hard
Veröffentlichungstermin: 02.07.2010

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