octoberfalls-a_collapse_of_faith.jpgNur wenige Bands können auf eine echte, hörbare Entwicklung ihrer Musik im Laufe der Zeit zurückblicken. Vor allem jüngere Kombos dürften eigentlich -von der Logik her- nicht zu diesen zählen.
Dem steht jedoch die 2001 ursprünglich als Ein-Mann-Projekt konzipierte Band OCTOBER FALLS gegenüber. Angefangen mit folkigem Ambient, fernab von Blastbeats und aggressiven Tönen, wurde ihre Musik im Laufe der Zeit immer metallastiger - und ist mittlerweile zu einem echten Black Metal-Geheimtipp geworden.
Finnland ist bekanntermaßen ein sehr angesagtes Land, was naturverbundenen, finsteren Metal anbelangt. Mit ihrem dritten Album „A Collapse Of Faith” zeigen OCTOBER FALLS, dass sie durchaus würdige Vertreter dieses Genres für ihr Herkunftsland sind.


Die melodischen Ambientursprünge der Band zeichnen sich auf ihrem neuesten Silberling deutlich ab. Ein wichtiger Bestandteil der Lieder ist unverzerrt und mit akustischen Klängen ausgestaltet worden. Oft und gerne verwenden OCTOBER FALLS Akustikgitarren- und Klavierläufe, die allesamt durchkomponiert und hochprofessionell wirken. Dadurch entsteht ein natürlicher, authentischer Höreindruck, der weder durch eine zu gute, noch durch eine zu schlechte Produktion verfälscht wird.
Dennoch dominieren die Black Metal-Passagen, die umfangreich und ausführlich die ganze Bandbreite von langen Schwarzmetallsongs abdecken. Auf „A Collapse Of Faith” sind nämlich lediglich drei Songs, die sich aber auf gut vierzig Minuten verteilen. Die ersten beiden Tracks sind mit jeweils einer guten Viertelstunde auch wirklich sehr lange geworden. Kompositorisches Geschick und durchdachte Songstrukturen sind unvermeidbar, wenn man derartig lange Lieder gefällig produzieren möchte. Darum ist es gut, dass offensichtlich jemand am Werk war, der gewusst hat, was er tut.
Die vielen unterschiedlichen Riffs sind wirklich passend kombiniert und durch vielseitiges Drumming nochmals verfeinert worden. Der Wechsel zwischen Black Metal und Ambient ist sehr fließend, denn oft münden die verschiedenen Elemente irgendwie einfach unhörbar ineinander.

Weniger gut ist jedoch die Tatsache, dass einige Riffs zu oft wiederholt werden. Viele Passagen scheinen nicht enden zu wollen, wodurch die Musik etwas Pfeffer verliert. Auch der Gesang ist leider nicht so gut gelungen, denn er achtet zu wenig auf den Rhythmus und ist zudem etwas zu schwach für derartige Musik.

Auch wenn die Monotonie und der verbesserungsbedürftige Gesang den Gesamteindruck des Albums etwas schlechter machen, ist klar zu hören, dass OCTOBER FALLS auf dem richtigen Weg sind. Die reife, gefühlvolle Art, wie sie die Songs ausgestalten hat auf jeden Fall ein hohes Potential.

Freunde des Folk/Black/Ambient Metals, die moderates Drumming dem ultraschnellen Gebolze vorziehen, werden in jedem Fall eine große Freude an den drei monumentalen Tracks haben.

Interessant ist für Fans des finnischen Metals vielleicht noch die Info, dass M. Tarvonen, den man sonst speziell von MOONSORROW kennt das Schlagzeug für dieses Album eingespielt hat. (Jannick)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 3
Spielzeit: 42:00
Label: Debemur Morti Productions
Veröffentlichungstermin: 21.05.2010

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