Sinocence - Scar Obscura

sinocence_scar_obscura.jpgAus England, Skandinavien, Deutschland und Amerika kommen die meisten Bands, die im Heavy Metal wirklich was erreicht haben bzw. erreichen können. Klar gibt es auch in Spanien, Frankreich, den Niederlanden, Italien etc. viele talentierte Formationen, doch kaum eine dieser Truppen schafft es, in aller Munde zu sein. So auch SINOCENCE aus Belfast / Nordirland die schon seit zehn Jahren aktiv sind. Doch so bekannt wie ihre beinahe - Landsmänner PRIMORDIAL aus Irland sind sie nicht. Nichtsdestotrotz (oder gerade deshalb) widmen wir uns nun dem zweiten Longplayer von SINOCENCE, der auf den Namen “Scar Obscura” hört.

Mit einem Akustikpart wird das Album eingeleitet, bevor man in einen stampfenden und dann modern - thrashigen Rhythmus wechselt. Ein kraftvoller Opener, der ordentlich Arsch tritt. “Metalbox” überrascht im negativen Sinne mit Rap - Gesang während den Versen. Zum Glück wird mit “God Complex” wieder eine andere Richtung eingeschlagen, denn dort setzen die Nordiren auf einen stimmungsvollen Spannungsaufbau, mit akustischem Intro, das sich langsam aber sicher zu einem powervollen Song steigert. Abwechslungsreich und gut! Brutal wird’s mit dem treffend betitelten Stück “Ultraviolent”, bei dem direkt der Vorschlaghammer ausgepackt wird und es erst wenn der Gesang einsetzt kurze Verschnaufspausen gibt.

Dann folgt etwas Emo - ähnliches Gejaule, nämlich wenn der (an dieser Stelle) weinerliche Gesang mit zwei ebenso jammernden Frauenstimmen unterlegt wird. Bei “The Art Of Seperation” fehlt einfach die Kraft, denn die Truppe verfällt immer wieder in Jammerparts. “Eviscerate” stimmt einen da doch direkt fröhlicher, denn da bekommt man Geballer im Wechsel mit schönen Melodien auf die Ohren.“Rule As One” gefällt mit Doublebasseruptionen und Cleangesang im Wechsel mit kraftvollem Gebrülle. Aggro - Vocals und ein ordentliches Riffmassaker gewürzt mit melodischen Parts gibt’s im folgenden “All New Revenge”. Der folgende Titeltrack ist ein knapp einminütiges Stück, dass nur aus Akustikgitarre und der Stimme von Sänger Moro. Eigentlich unnötig…

Episch wird’s mit dem finalen “Terminus”, denn in dem Song befindet sich echt eine Menge. Der Aufbau stimmt, denn man steigert sich langsam aber sicher, die teilweise eingesetzte zusätzliche Frauenstimme untermalt die Atmosphäre passend und trotzdem fehlt es dem Stück nicht an Durchschlagskraft.

Das Fazit nach dieser Achterbahnfahrt sieht wie folgt aus: oft haben die Songs richtige Ansätze bzw. gute Parts, doch manchmal kommt es einem vor, als ob die Nordiren nicht das Durchhaltevermögen haben, um einen Song auch mal ganz räudig zu schreiben. Zu oft schielen die Jungs in die “melo - Mainstreamecke” … nichts gegen Melodie im Songwriting, aber bei SINOCENCE wirkt der Einsatz von Cleangesang zusammen mit den zuckersüßen melodischen Spielereien oft einfach zu aufgesetzt und eierlos. Für Mainstreammetaller könnte “Scar Obscura” eine Offenbarung sein, für eher im Underground umtriebige eher weniger. (Kevin)


Bewertung: 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 56:52 min
Label: Rising Records
Veröffentlichungstermin: 18.05.2010

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