crystalviper_defendersofthemagiccircleliveingermany.jpgAus Polen kommt im metallischen Sektor viel Geballer und Geknüppel. Die beiden wahrscheinlich geläufigsten Vertreter sind die Black / Death Metaller BEHEMOTH und die Death Metal - Veteranen VADER. Doch in einer Stadt mit Namen Kattowitz tat sich im Jahr 2003 eine Truppe zusammen, um der Welt zu zeigen, dass klassischer Heavy Metal auch in Polen existiert. Von der damaligen Besetzung ist heute zwar nur noch Sängerin Marta Gabriel alias Leather Wych übrig geblieben, aber in Vergessenheit geraten ist die Band deshalb noch lange nicht. Ganz im Gegenteil, denn nun gibt´s das erste Livealbum von CRYSTAL VIPER, welches in Deutschland aufgezeichnet wurde und auf den Namen “Defenders Of The Magic Circle: Live In Germany” hört.

Sanfte Keyboardklänge entführen den Hörer in eine Welt voller Werwölfen, Hexen und anderen Metalmythen, bevor das Keyboardthema von der Gitarre aufgegriffen wird und ein Schlagzeuggewitter über einen hereinbricht. Die Abgehymne “Metal Nation” läuft gut rein und lässt einen von einer durch Metal vereinten Nation träumen.

“Legions Of Truth” eine Speednummer, die, genau wie das Intro und der vorangegangene Song vom aktuellen Longplayer “Metal Nation” stammt, gefällt mit Sirenengesang am Ende. Dann wird ein allseits beliebtes Thema aufgegriffen … und zwar werden Piraten, Seeräuber und andere Wasserratten im im Midtempo gehaltenen “The Island Of The Silver Skull” thematisiert. Der Song ist zwar ganz gut, aber irgendwie wartet man die ganze Zeit auf einen schnellen Part, zu dem man moshen kann; doch leider vergeblich, weshalb der Song irgendwie so vor sich hinplätschert wie ein alter Kahn, mit seekranker Mannschaft. Im Gegenteil dazu steht “Shadows On The Horizon”, ein Song, der flott ist und direkt ins Ohr geht. Melodisch, aber doch mit Durchschlagskraft. Beim Mitsingspielchen geht die Meute zwar mit, jedoch wäre da noch mehr drin gewesen. Schade, dass das Publikum nicht mehr Gas gegeben hat. Als letzter Song angekündigt folgt ein weiterer Smash - Hit des Debütalbums, nämlich “The Last Axeman”, der mit einer Ohrwurmgitarrenmelodie um die Ecke kommt, die dich nicht mehr loslässt. Durchgängig hohes Tempo und kraftvoller Gesang vereinen sich zu einer Schlachtplatte der Extraklasse.

CRYSTAL VIPER geben mit “Secret Of The Black Water” einen Vorgeschmack auf ihren neuen Longplayer. Der erste Song der Scheibe, die im Herbst erscheinen soll beginnt mit Keyboards und fällt insgesamt deutlich langsamer aus als die meisten Songs der Truppe. Nicht schlecht, aber auch nicht überragend fällt er aus. Nichts gegen weniger Geschwindigkeit, doch etwas mehr Abwechslung im Songwriting hätte dem Stück gut getan.

Mit “The Wolf And The Witch” bekommt der Fan einen auf LP bisher unveröffentlichten Song, der durchaus zu gefallen weiss und bisher nur als 2009 erschienene Single erhältlich war. Ein weiterer Song namens “Stronghold: Under Siege” läuft ebenfalls gut in den Gehörgang und gefällt durch feines Gitarrenspiel. Der Abschluss des Albums wird VIRGIN STEELE gewidmet, denn deren Song “Obsession (It Burns For You)” wird neu interpretiert. Tolles Cover, welches von der starken Stimme Marta Gabriels lebt.

Das auf dem von MANOWAR organisierten Magic Circle Festival 2009 aufgezeichnete Album verleitet mit den Bonustracks zum Kauf. Fans der Band können deshalb ohne Zögern zuschlagen, denn die Livequalitäten der Polen sind auf jeden Fall überzeugend. Ich habe mir auf dem diesjährigen Keep It True Festival ein Bild von CRYSTAL VIPER gemacht und spätestens beim covern des Speedmetal - Klassikers “Agents Of Steel” der großartigen AGENT STEEL, hat es mich gepackt. Saubere Gitarren - und Bassarbeit und punktgenaues Drumming überzeugen ebenso wie die raue und an vielen Stellen hohe und notensichere Stimme von Marta Gabriel. Bei der Liveperformance nickte sogar Sangesgott Harry “Tyrant” Conklin (JAG PANZER, SATAN`S HOST, TITAN FORCE) zufrieden mit dem Kopf. Als Neueinstieg eher ungeeignet, da die Band bisher nur zwei Studioalben hat,lohnt es sich eher bei denen zuzugreifen; für Fans aber durchaus empfehlenswert. (Kevin)

Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 48:12 min
Label: AFM Records GmbH
Veröffentlichungstermin: 04.06.2010

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