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Mark Mangold hat sich bislang dadurch hervorgetan, dass er Songs für wahre Metal-Ikonen wie Michael Bolton oder Cher geschrieben hat - seine eigenen Versuche, als Keyboarder und Sänger bescherten bis dato noch nicht den ganz großen Wurf.

Mit THE SIGN soll es jetzt aber auch für ihn selbst nach oben gehen - das Debütalbum "Signs Of Life" fand große Beachtung und wurde sogar zum "Zweitbesten Album des Jahres" von melodicrock.com ausgerufen. Nach zwei Besetzungswechseln an Gitarre (Jon Bivona) und Bass (Mark Hermann) hat Mangold nun ein weiteres Album am Start - auf dem nach einem solchen Debüt natürlich ein recht hoher Erwartungsdruck lastet. "The Second Coming" ist erneut ein Konzeptalbum und erneut geht es um das aus dem Koma erwachte (fiktive) Mädchen Aryon.

"The Second Coming" ist ein reinrassiges Melodic Rock-Album, was die gesamte Bandbreite von JOURNEY, SURVIVOR und WHITESNAKE abdeckt - mutet das Intro "Aryon Overture" noch ein wenig anbiedernd "gute Laune-Musik"-mäßig an, zeigt sich die Klasse von THE SIGN aber schon recht bald.
"The Morning After" ist eine hervorragende ruhige Komposition die zur Mitte zur wahren Rocknummer explodiert - zudem braucht Mangolds Stimme Vergleiche mit Jim Peterik oder David Coverdale nicht zu scheuen.
Mit "Motorcycle Messiah" (übrigens ein extrem cooler Name) wird's extrem rockig - und auch hier passen die Vocals perfekt.
Dem wieder ruhigeren "Shine" fehlt leider ein wenig das gewisse Etwas und im Refrain "Shine, shine, shine..." wirken die Jungs gar ein wenig uninspiriert.
"Bliss" ist lediglich ein kurzes ruhiges instrumentelles Zwischenspiel zur Überleitung auf einen weiteren rockigen Höhepunkt des Albums: "If For One Moment" könnte ohne weiteres aus den Anfangstagen von WHITESNAKE stammen; und auch "Flame Of The Oracle" rockt amtlich.
"The Ooze" hat mit seinen kaum zwei Minuten Spielzeit den Schein eines Zwischenspiels, ist aber ebenfalls eine extrem straighte Rocknummer, wenn nicht gar die schnellste Nummer des Albums überhaupt.
Das Zwischenspiel kommt dann erst mit dem ruhigen, keyboardlastigen (und unnötigen) "Inner Child", bevor "Black Mountain" zwar gemäßigt schnell, aber so heavy aus den Boxen schallt, dass BLACK SABBATH und LED ZEPPELIN neidisch werden könnten.
Mit "Keep On Breathin´" nehmen THE SIGN zum richtigen Zeitpunkt wieder etwas Gas weg - erfreulicherweise haben die Jungs ein Gespür für richtig gute Balladen - und ebenso erfreulich, dass Mark Mangold eine so vielseitige Stimme besitzt, mit der sowohl die schnellen als auch die ruhigen Songs regelrecht veredelt werden können.
Eine Art Wiederholung von Track 5 bietet dann "Shine (Finale)" - insgesamt zwar etwas härter als das erste Auftreten, aber inhaltlich weiterhin uninspiriert.
Bleibt noch das gefühlvolle Instrumental "Rapture" hervorzuheben - und der abwechslungsreiche Abschluss mit "Maniac" kann sich ebenfalls hören lassen.

"The Second Coming" ist bis auf ein paar Schönheitsfehler eine absolute Empfehlung - selten ist ein Melodic Hard Rock-Album durchgängig so ausgereift - viele Bands geben dann gerne der Versuchung nach und driften schnell in die Schmalzecke ab - nicht so THE SIGN - natürlich ist der Anteil ruhiger Songs auch hier gegeben, aber bis auf die (ich sag's jetzt doch:) langweiligen "Shine"-Varianten stimmt das Songwriting hier perfekt.
Reinhören!

Anspieltipps: "Motorcycle Messiah", "Black Mountain", "Rapture" (Naglagor)



Anzahl der Songs: 15
Spielzeit: 55:49 min
Label: Frontiers Records
Veröffentlichungstermin: 22.11.2004
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