Hindoslem – -The Haste, The Calm And The Glorious Day

hindoslem_cover.jpgMit “The Haste, The Calm And The Glorious Day” bringen die österreichischen Rocker am 23.04.2010, ihr insgesamt drittes Studioalbum auf den Markt. Die drei Jungs haben nicht nur Zuwachs bekommen (der Ire Barry O’ Mahony haut ab jetzt für die Österreicher in die Gitarrensaiten), sondern sind auch ein ganzes Stück experimentierfreudiger geworden.

Den Auftakt dieses Album startet das Instrumentalstück „The Haste“, in dem ausschließlich Orchesterinstrumente zu hören sind, unterlegt mit einer soundtrack-ähnlichen, epischen, aber auch düsteren Keyboardmelodie. Sofort danach knallt mit „Dogma“ ein richtig hartes Metal-Brett aus reinster Gewalt durch die Boxen.
Mit einem schnellen Schlagzeug-Beat, einer rotzigen Stimme und einem coolen Riff ausgestattet erfreut es Hörerohren, die Metal à la ANTHRAX oder DISTURBED nicht abgeneigt sind.

Das dritte Lied „Error in Progress“ fängt mit einem vielversprechend lässigen Intro an, verwandelt sich aber in ein Gemenge aus abgehackten Gitarrennoten und Schlagzeugparts, was einem nach anderthalb Minuten tierisch auf den Sack geht. Mit „Satanophobia“ findet sich der erste Hit auf dem neuen HINDOSLEM-Album, doch auch hier gilt wieder: Man darf kein Feind der Musikrichtung von z.B. DISTURBED sein.
Ein Hit, bei dem man keine Nachmache heraushören kann, steht mit Track #5 in den Startlöchern: Die Rede ist von „Backdrift“. Harte, mit rotziger Stimme vorgetragene Strophen und ein melodischer Chorus, finden auch bei mir Anklang. Nach einem weiteren Instumentalsong beginnt die leisere, fast sogar softere Seite des Albums, aus der man das pure HINDOSLEM heraushören kann.
Ein Stück mit sehr schönem Text ist z.B. „The Zone“ oder das recht kurze „The Call“. Ein weiteres Highlight mit einem perfekt passenden Songwriting trägt den Titel „Lovesick“. Hier haben die Jungs wirklich ganze Arbeit geleistet. Ein sehr experimentierfreudiges Stück, mit Phasen der Klavierunterstützung, Backgroundstimmen und einem Gesang der einen aus den schlimmsten Tiefen holt und ein Lächeln auf das Gesicht zaubert. Sogar eine Ballade, die später noch richtig knackig wird, hat das Quartett mit „Riverside“ auf ihr Album draufgepackt.

Nach einem weiteren Instrumentalstück leiten die vier Musiker, das dritte und letzte Kapitel des Albums ein. Geprägt von powervollen, basslastigen Liedern, erfreut es ein jedes Musikerherz. Nicht zu hart, nicht zu soft, voll ins Schwarze.
Sehr zu empfehlen ist der Song „Kid from the Darkside“, der Elemente des Nu-Metal enthält, sich aber perfekt zu den Instrumenten ergänzt. Der Song lädt zum Headbangen geradezu ein und bei Konzerten wird er bestimmt mehrere Moshpits zur Folge ziehen. Der nächste Song ist „Transmission Failed“, der hauptsächlich aus ziemlich strangen Passagen besteht. Nach dem ersten Hören denkt man sich erst noch mal was man sich da angehört hat, aber der Reiz ist gepflanzt und keimt auf. Man will dieses Lied wieder hören und wieder und wieder… .

Den Abschluss dieses sehr facettenreichen Albums bildet „Pirato“, bestehend aus einem treibenden Pre-Chorus und einem eingängigen Refrain. Man muss sagen, dass HINDOSLEM mit „The Haste, The Calm and the Glorious Day“ eines der derzeit facettenreichsten Alben auf dem Markt gebracht hat. Hinter jedem Titel steckt bestimmt so viel Arbeit wie hinter der Musik selbst.
Darüber hinaus haben sich die Jungs viel Gedanken gemacht das Album zu gestalten. Dieses besteht nämlich aus drei Kapiteln (man achte auf den Namen und vergleiche mit dem Albumtitel) mit je fünf Liedern. Angefangen mit dem Auftaktlied „The Haste“ (zu deutsch: der Hass), hört man die harte und brutale Seite der Disk. Das schlägt sich auch wieder auf die Titelgebung wieder. Der zweite Teil, der mit dem instrumentalen Lied „The Calm“ (zu deutsch: die Ruhe) anfängt läutet den softeren Teil ein, ohne jedoch schnulzig zu wirken. Die Kurve zu hartem Rock bzw. Metal kriegen die österreichischen Musiker mit, dem auch wieder instrumental besetzten Stück, „The Glorious Day“ (zu deutsch: der ruhmreiche Tag).Es geht mit schön melodischen Metalliedern gegen Ende des Longplayers.
Respekt vor so viel Arbeit: Die macht sich nicht jeder. Vor allem die Themenlieder so aufzubauen, dass sie bedrohlich wirken, langsam Spannung aufsteigen lassen etc. und das ganze orchestral und opernähnlich umzusetzen: Hut ab! Die Jungs haben sich bei dieser Sache wirklich etwas gedacht. Doch auch so ein Album zieht Kritik an. So ist z.B. das erste Themengebiet „The Haste“ und darauffolgenden Stücke zu sehr an den Musikstil von beispielsweise DISTURBED angelehnt. Bei dem zweiten und dritten Teil lassen sich HINDOSLEM allerdings nicht in die Suppe spucken. Die Vier ziehen ihr Ding durch und man hört den eigentlichen Stil den HINDOSLEM ausmacht.
3 Jahre Arbeit an so einem neuen Album können sich hören lassen. Hindoslem klingt auf dieser Scheibe härter und dreckiger als auf den beiden Alben zuvor. Des Weiteren darf man auf der neuen Scheibe, was besonders die Rockerherzen höher schlagen lässt, mehr Gitarren- und Drumsolos hören, doch auch elektronische Beats und Keyboard-Stücke sind vertreten. Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass „The Haste, The Calm and The Glorious Day“ das bisher musikalisch vielfältigste Werk der vier Österreicher ist. (Chris)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 15
Laufzeit: 68:50 min
Label: Pate Records 
Veröffentlichungstermin 23.04.2010

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