Masterplan - Time To Be King

masterplan_timetobeking.jpgDie Geschichte von MASTERPLAN inklusive dem Hickhack der beiden Bandgründer und ehemaligen HELLOWEEN Musikern Roland Grapow und Uli Kusch und dem Raus-und-wieder-rein von Sänger Jorn Lande dürfte inzwischen hinlänglich bekannt sein bzw. wurde von mir im Review zur Vorabsingle „Far From The End Of The World“ (Review) nochmals durchgekaut. Von daher wende ich mich direkt dem vor kurzem erschienenen vierten Longplayer der in Deutschland ansässigen Meldoic Power Metal Band zu, denn über „Time To Be King“ (wäre das nicht mal ein passender Slogan für eine amerikanische Burgerkette?) gibt es mehr als genug zu berichten...leider nicht nur Positives!

Was wollt ihr denn zuerst hören, das Gute oder das Schlechte an „Time To Be King“? Fangen wir mal mit dem Guten an. Jorn Lande liefert auch auf diesem Album (wie eigentlich immer, wenn er irgendwo mitwirkt), als Sänger einen bärenstarken Job ab und selbst wenn man in den letzten Jahren der Stimme des norwegischen DIO-Verehrers etwas überdrüssig geworden sein sollte, muss man anerkennen, dass es eigentlich keinen besseren Frontmann für MASTERPLAN geben kann. Von daher hat sich das, was sich bereits auf der Vorabsingle angedeutet hat, bewahrheitet. Die Rückkehr von Jorn Lande war goldrichtig für MASTERPLAN, womit ich bereits den Übergang zum weniger schönen Teil dieses Reviews einleiten muss. Ich behaupte mal voller Überzeugung: Hätte auch auf diesem Album wie schon auf dem streitbaren Vorgänger „MkII“ erneut MikeDiMeo (der bei RIOT immer einen famosen Job geleistet hat!) den Gesangspart übernommen, MASTERPLAN wären nur noch eine Band von vielen gewesen. 

Betrachtet man „Time To Be King“ nicht nur durch die rosarote – juhu Jorn Lande ist zurück – Brille, kommt man nicht umhin festzustellen, dass sich wie auch auf „MkII“ einige durchwachsene Songs eingeschlichen haben. Gerade die zweite Hälfte von „Time To Be King“ enttäuscht den Hörer mit zum Teil durchschnittlichen Kompositionen wie „Blue Europa“, „The Sun Is In Your Hands“ oder „Under The Moon“, die nur durch den starken Gesang Lande's noch etwas aufgewertet werden können. Glücklicherweise schneidet das gesamte Album nicht ganz so schlecht ab, weil sich vor allem in der ersten Hälfte von „Time To Be King“ einige gute bis sehr gute Melodic Metal Songs befinden, die dafür sorgen, dass man sich „Time To Be King“ mit der Zeit ein Stück weit schön hören kann. Etwas mehr hatte ich mir aber schon von diesem Comebackalbum erwartet und da bin ich sicherlich nicht der Einzige!

Angefangen beim reinrassigen Power Metal Opener „Fiddle Of Time“ bis hin zum bereits von der Single bekannten dramatisch aufgebauten „Lonely Winds Of War“ gehen die ersten fünf Songs von „Time To Be King“ absolut in Ordnung, allerdings zeigt das an Position sechs sitzende „The Dark Road“ ganz eindeutig auf, woran es auf „Time To Be King“ im Vergleich zum Debüt oder zu „Aeronautics“ hapert. Diese Nummer, die mit über 6 Minuten auch die längste der Scheibe ist, ist im Prinzip der einzige herausragende Song, der es mit Krachern wie „Kind Hearted Light“, „Crystal Night“, „Soulbourn“ oder „Black In The Burn“ aufnehmen kann, und das ist angesichts der hohen Erwartungen an dieses Album etwas dürftig. Zudem muss ich meine Kritik am seelenlosen und klinischen Sound auch für „Time To Be King“ erneuern, der die Emotionen in den Songs nicht so zur Geltung kommen lässt, wie es ein wärmerer und natürlicher Sound geschafft hätte, aber das mag vielleicht nur Geschmackssache sein. Im Endergebnis kommen MASTERPLAN mit „Time To Be King“ nochmal mit einem blauen Auge davon, zukünftige Verbesserungen sind allerdings erwünscht und von Nöten. (Maik)


Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 45:20 min
Label: AFM Records
Veröffentlichungstermin: 21.05.2010

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