Shadowside - Dare To Dream

shadowside_daretodream.jpgLeute, ihr kennt das doch bestimmt? Ihr legt ohne große Erwartungen eine Scheibe (hier: „Dare To Dream“) einer euch unbekannten Band (hier: SHADOWSIDE) auf und gleich beim ersten Song werdet ihr so dermaßen umgehauen, dass ihr nicht mehr wisst, ob gerade Tag oder Nacht ist oder ob ihr Männlein oder Weiblein...na ja lassen wir das. So in etwa erging es mir, als mir zum ersten Mal der Opener „Nation Hollow Mind“ um die Ohren flog, der diesen wahnsinnig intensiven 12-Tracker einleitet. Was für ein geiler Power Metal, was für eine (im positiven Sinne) hyperaktive Frontfrau! Selbst BENEDICTUM hätten das nicht besser hinbekommen!

Und das Schöne ist, was ich euch gerade geschildert habe, ist keine Momentaufnahme, so ähnlich geht es mir immer noch, wenn ich „Nation Hollow Mind“, nein wenn ich „Dare To Dream“ auflege, das im Moment zum gefühlten 15ten Mal in den letzten beiden Wochen rotiert. Diese brasilianische Band, deren Mitglieder ursprünglich aus Portugal, Deutschland, Italien und Litauen abstammen (das nenne ich mal international), hat mit ihrem zweiten Album, „Dare To Dream“ ist der Nachfolger zum 2006er Debüt „Theatre Of Shadows“, das Beeindruckende geschafft, ein Album zu erschaffen, das von vorne bis hinten begeistern kann. Das unmittelbar auf „Nation Hollow Mind“ folgende „In The Night“ ist so eine weitere Hymne, die einen nicht mehr loslässt, wenn auch in Sachen Härte deutlich gezähmter, und auch in der Folge bieten SHADOWSIDE dem geneigten Hörer eine ganze Palette an mitreißenden Songs, die sich stilistisch zwischen Hard Rock, Power Metal und Melodic Metal einordnen lassen.

Stellt euch vor BRAINSTORM, BENEDICTUM und SINERGY treffen sich im Proberaum und musizieren munter drauf los. Egal, ob man das etwas progressivere und nicht so direkt fesselnde „Last Thought“, das groovende „Hideaway“, der 80ties Rocker „Ready Or Not“ oder das modernere „Baby In The Dark“ herauspickt; fast jede Nummer von „Dare To Dream“ ist ein Volltreffer! Nicht zu vergessen die letzten beiden Songs "Life Denied" und „Dare To Dream“, die diese Scheibe gebührend abschließen und die ich wegen ihrer Klasse auch noch erwähnen musste. 

Dass „Dare To Dream“ nicht ganz der alles überragende Überhammer (und damit ein 9,5 oder 10 Punkte Album) geworden ist, liegt einzig und allein daran, dass mit „Memories“ einer der zwölf Songs (inklusive Bonustrack) „nur“ gut ist, und dass die Halbballade „Time To Say Goodbye“ nicht nur textlich etwas zu kitschig ausgefallen ist. Locker verschmerzen hingegen lässt sich, dass Sängerin Dani Nolden ab und an vom Gefühl her eine Spur zu übermotiviert zu Werke geht, was dazu führt, dass ihre Vocals etwas angestrengt und für den Hörer anstrengend klingen. Aber besser so, als im Studio alles glattzuploieren, denn gerade das wurde bei „Dare To Dream“ nicht gemacht, auch wenn man das bei den beteiligten Produzenten Dave Schiffmann (AUDIOSLAVE, SOAD u.a.) und Howie Weinberg (IRON MAIDEN, RUSH, AEROSMITH u.a.) befürchten musste. Nein, der transparente und trotzdem roh und ungeschliffene Sound, setzt die mit Leidenschaft vorgetragenen Songs perfekt in Szene.  

„Power, energy, intensity“ - genau das sind die richtigen Worte für SHADOWSIDE. Ich glaube, den Newcomer des Jahres habe ich bereits gefunden! (Maik)


Bewertung: 9 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 52:40 min
Label: S4/NL Distribution
Veröffentlichungstermin: 28.05.2010 

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