Kratein - Trauma

kratein_trauma160160.jpg Gerade mal ein Jahr ist es her, als sich einige deutsche Musiker der deutschen Bands SIGNUM:KARG, TODTGELICHTER und ATRAS CINERIS zusammenfanden, um gemeinsam die Band KRATEIN ins Leben zu rufen. Kaum zu glauben, dass nach dieser derart kurzen Zeit schon das Full-Length-Debütalbum fertig ist. Dabei ist die Musik alles andere als anspruchslos. Die Mischung aus Ambient und Black Metal nimmt stellenweise sogar sozialkritische Züge an, was für dieses Genre nicht unbedingt typisch ist.

Mit einem Intro, das aus verschiedenen Sprachfetzen von Nachrichtensprechern und Geistlichen zusammengesetzt wurde, beginnt das Album. Schon hier wird klar, dass es sich wahrscheinlich um ein Konzeptalbum handelt, denn für ein normales Gebolze-Album braucht man kein derartig aufwendiges Intro anzufertigen. Andererseits ist es alles andere als originell, einfach ein paar Schreckensnachrichten einzubringen, um den Hörer auf das viele Leid der Erde aufmerksam zu machen.

Anschließend beginnt die Musik. Eher langsam und melancholisch wird ein Riff immer und immer wieder angespielt, das sich durch das ganze Lied zieht. Der Sänger kreischt verzweifelt seinen Text, die Gitarristen spielen ihre fast schon emotionalen, wunderbar aufeinander abgestimmten Läufe. Dabei wird von allen Instrumentalisten auf eine ausgewogene Mischung verschiedener Klangelemente geachtet, denen durch diverse Effekte noch ein zusätzlicher Hauch an Atmosphäre verpasst wird.
Die Qualität der Musik, basierend auf ihren akustischen Tiefgang, lässt den Hörer förmlich in eine emotionale Tristesse versinken. Der treibende Rhythmus und die mantraartigen, immer wieder angeschlagenen Riffs, wirken in hohem Maße hypnotisierend. Die mit im Schnitt über fünf Minuten gehaltene Spielzeit pro Song ist auch bestens dafür geeignet, sich in die Lieder erst langsam einzuhören, um sie nach kurzer Zeit richtig genießen zu können.
Leider bleiben die ganz großen Klanglandschaften, wie man sie von der Ambient Black Metal Avantgarde der Marke LURKER OF CHALICE kennt, aus. Dafür benutzen KRATEIN aber auch kaum Keyboards oder Ähnliches, was leider immer seltener wird in diesem Genre. 

„Trauma“ ist ein exzellentes Debüt geworden, das auf jeden Fall Anerkennung verdient hat. Den Käufer erwartet ein rundum hörenswertes Album, dessen Kauf er nicht bereuen wird, sofern er etwas mit derartiger Musik anfangen kann. (Jannick)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 6
Spielzeit: 35:22
Label: Folter Records
Veröffentlichungstermin: 06.02.2010

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