triumfall-antithesis_of_all_flesh.jpg Serbien ist jetzt nicht unbedingt als Herkunftsland für renommierte Metal-Bands bekannt. Hier und da hat man zwar mal etwas von serbischen Musikern gehört, aber nie war etwas wirklich Maßgebliches dabei. Die Band TRIUMFALL möchte das aber anscheinend ändern. Seit 2006 versuchen die Jungs, den serbischen Black Metal voranzutreiben. Dabei waren sie offensichtlich erfolgreich, immerhin wird ihr neuestes Album „Antithesis Of All Flesh“ durch die Metal-Institution Regain Records vertrieben.

Eine aggressive Mischung aus schnellen Blastbeats und melodischen Elementen ist dominierender Bestandteil der Musik von TRIUMFALL. Es wird durchgehend ein solides Erfolgskonzept verfolgt, das schon vielen Bands in die Musikszene verholfen hat. Dadurch bleibt die Eigenständigkeit leider etwas auf der Strecke, wodurch es wohl auch in Zukunft keinen „typisch serbischen“ Black Metal geben wird. Das ist zwar schade, aber keinesfalls fatal. Denn das, was die Jungs zu bieten haben ist mehr als bloßer Durchschnitt.
Viele Bands scheitern daran, melodische Läufe passend in eine vom Doublebass des Schlagzeugers beherrschte Passage zu integrieren. Mit einer beeindruckenden akustischen Leichtigkeit scheinen TRIUMFALL dafür jedoch einen Automatismus entwickelt zu haben, den man sonst nur von absoluten Außnahmebands kennt. Sehr schön sind dabei die Übergänge gelungen, die nicht nur nach Schema F ablaufen, sondern sehr vielseitig gestaltet werden. Mal wird kräftiges, grölendes Grunzen verwendet, mal hallende Keyboardklänge, um die verschiedenen Melodien und Rhythmen der Songs wie aus einem Guss klingen zu lassen.

Ein etwas übermotivierter Keyboarder, der in einigen Songs im Hintergrund seine höchstkomplexen Soli von sich gibt, stört den Gesamteindruck jedoch ein wenig. Überwiegend ist dieser zwar sehr leise, aber dennoch gerade hörbar. Ich denke, dass die Musik von TRIUMFALL das nicht unbedingt immer nötig hat. Die eine oder andere Passage wäre mit Sicherheit besser ausgefallen, wenn auf das Keyboard verzichtet worden wäre. Dem steht jedoch entgegen, dass auf einigen Liedern eben dieser Keyboarder eine Atmosphäre herbeizaubert, die richtig guten Black Metal ausmacht (dazu höre man sich das Lied „Within Their Midnight“ mal in Ruhe an).

„Antithesis Of All Flesh“ ist ein absolut rundes Album geworden, dass sich durchaus hören und sehen lassen kann. Bedenkt man, dass seit Gründung der Band gerade einmal knapp vier Jahre vergangen sind, ist das nur noch erstaunlicher. Mit mindestens fünf Minuten pro Lied und einer Gesamtspielzeit von über fünfzig Minuten gibt es auch unter diesem Gesichtspunkt keine Makel am ersten Full-Length-Album der Serben. Da darf man wohl gespannt sein auf das, was künftig noch aus Serbien kommen mag. (Jannick)


Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 50:40
Label: Forces of Satan Records
Veröffentlichungstermin: Mai 2010

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