Pride Of Lions - The Destiny Stone

Kein Jahr ist es erst her, da haben Ex-SURVIVOR-Sänger Jim Peterik und ein junger Kollege namens Toby Hitchcock mit dem Melodic-Rock-Projekt PRIDE OF LIONS und einem selbstbetitelten Album auf sich aufmerksam gemacht - da legen sie schon eins nach: "The Destiny Stone" heißt das Werk auf dem die Songs so locker und angenehm arrangiert sind, dass es ohne weiteres an den sehr guten Vorgänger anknüpfen kann.
Die Songs sind den beiden Sängern erneut punktgenau auf die Stimmbänder zugeschneidert - und an der weiteren Bandbesetzung hat sich zudem auch nichts verändert - so teilen sich weiterhin Ed Breckenfeld und Hillary Jones die Drumparts und Mike Aquino besetzt die Position an der Sechssaitigen.

Dass Peterik manchmal einen Hit nach dem anderen aus dem Ärmel schütteln kann, hat er in seiner langen Karriere mehrfach bewiesen - seien es SURVIVOR-Hits wie das (mittlerweile todgenudelte) "Eye Of The Tiger" oder auch die Titelmusik zum Animationsfilm "Heavy Metal" - und nachdem es eine Zeitlang etwas ruhiger um ihn geworden war, erlebt er mit PRIDE OF LIONS eine Art zweiten (oder gar dritten?) Frühling.

Nach erstklassigen flotten aber leichten Tracks wie dem Opener "The Courage To Love Somebody" und dem nachfolgenden etwas keyboardlastigeren "Parallel Lines" bei denen Peterik & Co. direkt mitzureißen wissen, lassen sie mit dem orchestralen "Back To Camelot" eine sehr ruhige, aber sehr gelungene Ballade folgen - nur um im Anschluss mit "Born To Believe In You" mal richtig aufzudrehen - Peterik und Hitchcock spielen sich die Gesangsparts zudem hervorragend zu.
Im Gegensatz dazu ist danach "What Kind Of Fool" etwas zu schleppend geraten - dafür erinnert "Man Behind The Mask" nicht zuletzt wegen der Keyboardeinlagen und Gitarrenarbeit an frühe QUEEN.
Ein wenig in die Gefilde des 80er-Jahre-Synthie-Pop verirren sich PRIDE OF LIONS allerdings dann mit der Schmalznummer "Light From A Distant Shore" und auch wenn "Letter To The Future" wieder eindeutig kraftvoller durch die Boxen schallt ist hier klar, wo sich Peterik seine Inspiration geholt hat.
Der Titeltrack "The Destiny Stone" ist eine durchaus abwechslungsreiche aber eher ruhige und fast "unplugged"-wirkende Nummer die besonders von der Gesangsleistung von Toby Hitchcock lebt.
Einen angenehmen Rocker legen PRIDE OF LIONS dann mit "Second Hand Life" nach und auch "Falling Back To Then" kommt in bester SURVIVOR-Manier daher, bevor sich das Album mit einer John Miles-Hommage "The Gift Of Song" mächtig und würdevoll verabschiedet.

Erneut zeigen Peterik & Hitchcock, dass sie ihre Gesangstalente gelungen kombinieren - die Songs sind in sich noch ausgereifter als beim Debüt - leider insgesamt aber etwas seichter, was auf die Länge gesehen dem Anspruch etwas abträglich ist, denn gerade wenn es rockiger wird, können PRIDE OF LIONS ihre Stärken ausspielen.

Anspieltipps: "Born To Believe In You", "Man Behind The Mask", "The Gift Of Song" (Naglagor)

Bewertung: 7,5 / 10



Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 64:15 min
Label: Frontiers Records
Veröffentlichungstermin: 08.11.2004
Kategorie: CD-Reviews